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Landeshauptstadt: Honecker-Allee und Garten der Freundschaft Kuriositäten und dörfliche Eigenheiten

In Uetz-Paaren dominierte von jeher die Landwirtschaft, daher war der Ort nach 1990 besonders hart von der Arbeitslosigkeit betroffen. Damals lebten hier 370 Einwohner, heute sind es 410.

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In Uetz-Paaren dominierte von jeher die Landwirtschaft, daher war der Ort nach 1990 besonders hart von der Arbeitslosigkeit betroffen. Damals lebten hier 370 Einwohner, heute sind es 410. Viele bemühten sich um Arbeit, was jedoch nicht so einfach war. Daher setzten die ehemaligen Landwirte auf Qualifizierung und Umschulung. Jetzt fahren viele nach Potsdam oder nach Berlin zu ihrer Arbeitsstelle. Somit ist die Arbeitslosigkeit in Uetz-Paaren nach Auffassung von Bürgermeister Gerhard Sokoll nicht als dramatisch zu sehen. Heute gibt es nur noch wenige Arbeitsmöglichkeiten im landwirtschaftlichen Bereich. Aus der früheren LPG ist jetzt die Agrargenossenschaft Uetz-Bornim e. G. geworden. Ebenso haben sich der Reiterhof von Hans Becker und der Obsthof von Rita Neue etabliert. Was jedoch fehlt: In Uetz gibt es keine richtige Gaststätte mehr, nur innerhalb des Reiterhofs. „Früher sind die Leute zum Mittagessen zu uns gekommen und dazu von der Autobahn heruntergefahren.“ Der Freizeitpark auf einer ehemaligen landwirtschaftlichen Fläche am Dorfrand in Richtung Paretz war zwar geplant und genehmigt worden, doch hatte sich der Investor verschätzt. „Der wollte mehr Fördermittel, als möglich war, da ist er abgesprungen“, erzählt der Bürgermeister. Und das sei vielleicht auch ganz gut so, denn der Nachfolger mit seiner kleinen Rinderfarm passt wohl besser ins Dorfbild. Die Uetz-Paarener wollten sich zur Gebietsreform auch nicht in das benachbarte Ketzin flüchten, zu dem Paretz gehören wird, der überwiegende Teil wollte lieber als eigenständige Gemeinde im Amt Fahrland bleiben. Doch jetzt haben im Dorf nur noch wenige die Illusion, dass die Entscheidung über die Eingliederung nach Potsdam wieder rückgängig gemacht werden könnte. Daher wurde noch verspätet der Vertrag darüber unterschrieben. „Wir sind vom Amt und vom Kreis immer stiefmütterlich behandelt worden“, sagt der Bürgermeister. Die Gemeinde habe damals sehr frühzeitig ihre Gestaltungssatzung in Auftrag gegen, doch das hat dort anscheinend keinen interessiert. Vielleicht kann man sich im neuen Ortsbeirat in Potsdam dafür stark machen. Der will sich dann für den Erhalt des Ortscharakters einsetzen, denn „wir sind schließlich Dorf und nicht Stadt“, mit Feuerwehr, Reiter- und Anglerverein. Die Zufahrtsstraße von der B 273 wird im Dorf nur die „Honecker-Allee“ genannt. „Wir hatten damals einen so genannten Garten der Freundschaft“, erzählt der Bürgermeister. Der wurde regelmäßig von Staatsmännern „aus aller Herren Länder“ besucht. 1988 sollte dann auch Honecker dort einen Baum pflanzen, dafür wurde extra das Kopfsteinpflaster der Straße mit Bitumen überzogen „Erich kam dann aber doch nicht, und wir hatten ein bessere Straße“, freut er sich. Auch der laotische Ministerpräsident war einmal hier zu Gast, um einen Baum zu pflanzen. Für den wurde gleich eine „wilde Autobahnabfahrt“, gebaut. gut

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