ATLAS: Horrorshow
Guido Berg will Niemeyer und kein Bad von der Stange in Potsdams Zentrum
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Jetzt haben wir den Salat. Wir haben solange an den hohen Kosten für das Niemeyer-Bad herumgemäkelt bis sie uns nun die Instrumente zeigen – die vom Wirtschaftsminister geforderten Alternativ-Vorschläge, eine Horrorshow der Zweck-Architektur. Was Jakobs und Paffhausen vorlegen, sind Entwürfe, die anderswo real gebaut werden. Doch was für Bingen und Oer-Erkenschwick völlig akzeptabel ist, kann auch in Drewitz errichtet werden – keinesfalls aber in Potsdams Mitte. Die Alternativen verdeutlichen, dass sie keine sind. Nicht aus hauptstädtischem Hochmut, sondern aus Respekt vor den großen Baumeistern der Potsdamer Vergangenheit. Wer hier bauen will, ist verdammt zum großen Wurf. Das neue Bad sollte äußerlich nicht mit einer modernen Wurst- oder Autofabrik verwechselt werden können. Die vorgelegte schlanke Niemeyer-Version wurde auf den funktionalen und ästhetischen Kern zurückgeführt - auf die Niemeyerschen Kuppeln. Diese verkörpern beispielhaft den Hang Niemeyers zu Rundungen. Andererseits lässt sich die gewünschte Trennung von Spaß-, Wellness-, Sport-, von Kinder- und Erwachsenenbereichen kaum klarer darstellen, als durch mehrere Gebäude. Um darauf zu kommen, muss kein Genie bemüht werden. Andererseits hätten dann die Gebäude wohl leider je vier Ecken
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