Landeshauptstadt: Hort-Konkurrenz in Eiche befürchtet
Ausbau der alten Dorfschule in Eiche wirft Fragen der Platzvergabe auf
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Eiche - Anfang März fällt der Startschuss für den Ausbau der denkmalgeschützten, Mitte des 19. Jahrhunderts vom Schinkel-Schüler und Bauinspektor Christian Heinrich Ziller (1791-1868) entworfenen Eicher Dorfschule zum neuen Schulhort des Ortsteils. Wie Klaus D. Abraham für den Erbbaupächter des Geländes, den Kirchbauverein Eiche, am Donnerstagabend in der Sitzung des Ortsbeirats mitteilte, beginnen dann die 120 000 Euro teuren Dacharbeiten. Der schmale Bürgersteig, der auch als Schulweg genutzt wird, muss dafür gesperrt werden. An dieser Stelle werden Verkehrsregelungen getroffen, die den Kindern ein ungefährdetes Wechseln auf die andere Straßenseite ermöglichen.
Die Dacharbeiten sind bereits finanziell gesichert, die Verhandlungen mit einer Bank über den Kredit für die übrigen Arbeiten stehen laut Abraham vor dem Abschluss. Die Gelder werden größtenteils von der Stadt refinanziert. Das Landesbildungsamt in Bernau hat dem Projekt zugestimmt. Da der Hort nicht so viele Nebenräume braucht wie die ursprünglich in dem Haus geplante Kita, kann die Zahl der Plätze von 60 auf 70 erhöht werden. Außerdem wird es nun möglich, das ebenfalls für den Ausbau vorgesehene frühere Badehaus auf dem Gelände als Kreativraum für verschiedenste künstlerische Betätigungen der Kinder einzurichten. Der könnte ab dem späten Nachmittag für Veranstaltungen der Kirchengemeinde und anderer Vereinigungen im Ortsteil zur Verfügung gestellt werden. Alle Räume sollen als so genannter freier Hort genutzt werden, also ohne feste Zuordnung zu Hortgruppen. Klaus D. Abraham verdeutlichte, dass für den neuen Hort ein christlich orientierter Träger angestrebt wird.
In den Hort soll neben dem Kirchbauverein das Oberlinhaus mit seinen Erfahrungen in der Kinderbetreuung einbezogen werden. Ortsbürgermeister Andreas Klemund (SPD) warf die Frage auf, wie der neue Träger die Anmeldung und Aufnahme der Kinder handhaben wolle. Er befürchtet, dass auf den neuen Hort, der bereits mit Beginn des Schuljahres 2006/07 in Betrieb gehen soll, ein Ansturm der Eltern einsetzt, während der in einem stark reparaturbedürftigen Flachbau an der Kaiser-Friedrich-Straße untergebrachte AWO-Hort nicht mehr gefragt sein könnte – obwohl dieser angesichts des hohen, bei 120 Plätzen liegenden Gesamtbedarfs weiter bestehen bleiben muss. Abraham wollte sich noch nicht zu dieser Frage äußern. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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