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Landeshauptstadt: HPI mit Europapremiere

Ab September Online-Kurs nach Harvard-Vorbild

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Babelsberg - Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) am Griebnitzsee will das E-Learning revolutionieren: Als erste Bildungseinrichtung Europas und dritte weltweit bietet das Hasso-Plattner-Institut ab September zweimonatige Online-Kurse zu hochspeziellen Informatik- und Computerthemen an. Das kündigte HPI-Direktor Christoph Meinel am Freitag am Rande des Sommerfestes des Instituts gegenüber den PNN an.

Die Innovation besteht laut Meinel darin, E-Learning und Social Media zu kombinieren. Das Prinzip funktioniert einfach ausgedrückt wie eine digitale Fern- Uni. Weltweit können sich Nutzer auf einer Internetplattform anmelden, die das HPI bis September freischalten wird. In den Online-Kursen werden dann Sequenzen aus aufgezeichneten Vorlesungen am HPI mit bestimmten Übungsaufgaben kombiniert, anhand derer die Nutzer überprüfen können, ob sie das vermittelte Wissen verstanden und verinnerlicht haben. Parallel können die Mitglieder der virtuellen Lerngruppe miteinander über das Thema diskutieren und sich so gegenseitig helfen. Am Ende einer solchen Online-Vorlesung gibt es Hausaufgaben, die in der nächsten Vorlesung ausgewertet werden. Sechs wöchentliche Vorlesungen gibt es pro Kurs, am Ende wird eine Klausur geschrieben. Wird sie bestanden, erhält der Absolvent ein Zertifikat des HPI.

Thema der ersten Vorlesung werde die In-Memory-Technologie sein, sagte Meinel. Diese Technologie ist einer von drei Bausteinen der vom HPI entwickelten und inzwischen vom Softwarekonzern SAP erfolgreich vermarkteten Hauptspeicher-Datenbanksoftware „Hana“, die es Firmen ermöglicht, de facto in Echtzeit riesige Datenmengen auszuwerten, deren Bearbeitung früher Minuten, Stunden oder sogar Tage gedauert hat. Die Vorlesung hatte Institutsgründer Hasso Plattner selbst erst in der vergangenen Woche gehalten, „und zwar so, dass sie sich für den Online-Kurs eignet“, sagte HPI-Sprecher Hans-Joachim Allgaier.

Das HPI öffne sich damit nach außen, erklärte Allgaier. Alle Computerspezialisten weltweit könnten so kostenlos in den Genuss von „brandaktuellem akademischen Wissen“ kommen. Mit einem HPI-Zertifikat erhöhten sie so auch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Zudem werde dem Lernenden ein „Lernerlebnis“ verschafft. Seinen Wissensstand könne er elektronisch überprüfen, die Diskussionen mit anderen Kursteilnehmern auf der ganzen Welt trügen dazu ebenfalls bei.

Der Begriff Lernerlebnis, „Learning Event“, wurde in den USA geprägt. Die jetzt vom HPI geplanten Online-Kurse gibt es Meinel zufolge in ähnlicher Form bislang nur an drei Einrichtungen, die zu den weltweiten Elite-Unis zählen: Der Harvard University, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Stanford University in Kalifornien. An deren Kursen hätten zum Teil Zehntausende Nutzer teilgenommen. pee

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