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Landeshauptstadt: Humboldt-Anbau doch genehmigt

Land und Stadt haben sich im Streit um den Anbau fürs Humboldt-Gymnasium geeinigt: Die Pläne wurden geändert, Baustart soll nun Mitte August sein

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Teltower Vorstadt - Grünes Licht für den Anbau am Humboldt-Gymnasium in der Heinrich-Mann-Allee: Stadt und Land haben sich nun doch noch über das Projekt einigen können, wie das Wissenschaftsministerium am Mittwoch mitteilte. Wie berichtet waren die Pläne für den dringend benötigten Anbau zunächst bei der Landesdenkmalbehörde durchgefallen. Landeskonservator Thomas Drachenberg hatte eine „gravierende und erhebliche Beeinträchtigung des Denkmalwertes“ moniert. Bei einem Treffen am gestrigen Mittwoch konnten sich alle Beteiligten dennoch auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, ein Ministerentscheid ist demnach nicht nötig.

Die Stadt musste die Pläne dafür jedoch abändern: Das betrifft vor allem die Höhe des Verbinders zwischen Alt- und Neubau, wie Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN erklärte. Der verglaste Übergang soll sich nicht wie zunächst über alle drei, sondern nur über zwei Etagen erstrecken. Auf der dritten Etage könnten Schüler und Lehrpersonal trotzdem vom Alt- in den Neubau gehen – nur eben unter freiem Himmel.

Teurer wird der Bau durch die Umplanungen nicht, so der Stadtsprecher. Allerdings wird mit einer zeitlichen Verzögerung gerechnet: Bereits jetzt liege man sechs Wochen im Planungsrückstand. Die Grundsteinlegung, die noch vor den Ferien hätte passieren sollen, ist nun für Mitte August geplant, so der Stadtsprecher. Damit sei es unwahrscheinlich, dass der Rohbau noch vor dem Winter fertig werde, Verzögerungen bei der Fertigstellung seien also bereits absehbar.

Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) zeigte sich zufrieden: „Mit dieser Einigung ist ein guter Ausgleich zwischen den Erfordernissen des Schulbetriebs und damit den Arbeitsbedingungen für die Lehrerschaft und die Schülerinnen und Schüler und der Wahrung denkmalpflegerischer Belange erreicht worden“, ließ sie sich zitieren. Potsdams Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) reagierte erleichtert: „Ich freue mich sehr, dass es uns so gelingen wird, die Beeinträchtigungen des Denkmals im Bereich des Übergangs vom Altbau zum Neubau zu reduzieren.“

Ausgeräumt wurden die denkmalfachlichen Bedenken durch die Änderungen aber nicht, wie es in der abgestimmten Pressemitteilung ausdrücklich heißt. Das Rathaus gelobt demnach auch für künftige Projekte Besserung bei der Berücksichtigung von Denkmalschutz-Belangen: „Die Landeshauptstadt sicherte zu, künftig bereits in der Vorplanungsphase denkmalfachliche Belange bei städtischen Bauvorhaben einzubeziehen.“

Wie berichtet hatte Landeskonservator Thomas Drachenberg den Anbau moniert, weil er sowohl die Substanz als auch das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Schulgebäudes erheblich beeinträchtigt hätte. Durch den Anbau werde einer der „sehr qualitätsvoll gestalteten“ Giebel „aufgerissen“, hatte er gegenüber den PNN gesagt. Zudem ginge der Charakter des Hauses als freistehender Solitär verloren. Der Bau soll auf dem Gelände des Blauhauses, das zu Jahresbeginn abgerissen wurde, errichtet werden. Der Kommunale Immobilien Service hat für Sanierung und Anbau insgesamt 8,4 Millionen Euro eingeplant. jaha

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