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Altbau und Anbau: Das Humboldt-Gymnasium ist vor ein paar Jahren bereits um eine Aula nebst Unterrichtsräumen erweitert worden, die Kapazitäten reichen dennoch nicht. Ein weiterer Neubau soll Abhilfe schaffen  wo er stehen wird, ist aber noch unklar.

© A. Klaer

Von Peer Straube: Humboldt-Gymnasium bis 2013 saniert

Stadt will ÖPP-Vorlage im Juni vorlegen / Stadtverordnete kritisieren langwieriges Verfahren

Von Peer Straube

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Teltower Vorstadt - Zumindest eins ist klar: Bis 2013 werden sich Schüler, Lehrer und Eltern des Humboldt-Gymnasiums noch gedulden müssen. Dann soll die Bildungseinrichtung in der Heinrich-Mann-Allee vollständig saniert sein, inklusive Außenanlagen und dem Neubau eines zweiten Unterrichtsgebäudes.

Am Montagabend hatten gut 80 Schul- und Elternvertreter städtische Verantwortliche zum Rapport geladen, um über den Stand der Dinge Rechenschaft zu verlangen. Schulleiterin Carola Gnadt zählte noch einmal die Missstände auf: zu enge und zu wenige Klassenräume, dazu Unterricht in einer Baracke, dessen maroder Zustand laut einem arbeitsmedizinischen Gutachten als „nicht mehr hinnehmbar“ eingestuft wird. Die Gretchenfrage stellte Gnadt gleich mit: Wo soll der Neubau stehen? Die Antwort allerdings konnte auch Bernd Richter, Chef des Kommunalen Immobilienservice (KIS), nicht geben. Drei Optionen gibt es: Zwischen dem historischen Schulgebäude und dem Blauhaus, wofür letzteres abgerissen werden müsste. Oder hinter der Schule, auf dem Areal der heutigen Sportflächen. Oder aber anstelle der Baracke, also vor dem Schulhaus. Letzteres hat aber den Haken, dass weder die Baracke, noch das Grundstück der Stadt gehören. Man sei allerdings in Verhandlungen mit dem Eigentümer über einen Erwerb der Flächen, sagte Richter. Dennoch bezeichnete er einen Neubau auf dem Barackengelände als „unwahrscheinlichste Lösung“. Bestandteil der Ausschreibung wird sie dennoch sein. Bekanntlich soll das Humboldt-Gymnasium zusammen mit der Goethe-Schule und dem Einstein-Gymnasium als Paket im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft ausgeschrieben werden. Das sogenannte ÖPP-Modell sieht vor, dass ein privater Investor die Schulen saniert und 30 Jahre lang betreibt – die Stadt würde sich über diesen Zeitraum einmieten. Uwe Müller, Vorsitzender der Schulkonferenz, äußerte die Sorge, es könne sich kein Investor finden und die Sanierung sich weiter verzögern. Richter erklärte, in diesem Fall werde der KIS die Baumaßnahme selbst stemmen und über Kredite finanzieren. Im Juni soll die ÖPP-Vorlage in die Stadtverordnetenversammlung kommen, was bei den anwesenden Parlamentariern von SPD, CDU, Linke und FDP unisono Kritik auslöste. Drei Jahre habe die Verwaltung geprüft, die Politik müsse über ein „mehrere zehn Millionen Euro“ schweres Paket nun „im Schweinsgalopp“ entscheiden, monierte etwa Unions-Fraktionschef Michael Schröder. Eine Zusicherung über eine Entscheidung noch vor der Sommerpause mochte denn auch niemand geben. Erst nach dem Beschluss kann aber ausgeschrieben werden.

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