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Teure Verkehrsanlage: Bis 2015 wird die Humboldtbrücken-Sanierung 55 Millionen Euro gekostet haben.

© A B E - Stefan Pichottka

POTSDAM: Humboldtbrücke: Weiterbau ab Oktober

Weitere 22 Millionen Euro werden in den Havelübergang investiert: Die Sanierung der stadteinwärtigen Spur wird bis bis 2015 dauern.

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Zentrum-Ost - Das wichtigste und mit insgesamt 55 Millionen Euro kostspieligste Verkehrsbauprojekt Potsdams geht in die zweite Phase: Im Oktober dieses Jahres beginnt der Ausbau der stadteinwärtigen Spur der Humboldtbrücke und der Nuthestraße L40, informierte der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne) am Freitag vor Journalisten. Die nach einer europaweiten Ausschreibung an die Strabag AG vergebenen Arbeiten haben Klipp zufolge ein Volumen von 13,5 Millionen Euro. Die Gesamtsumme des ebenfalls vom Land geförderten zweiten Bauabschnittes der Humboldtbrückensanierung umfasst 22 Millionen Euro. 2015 soll die Sanierung des bedeutsamsten Potsdamer Havelübergangs abgeschlossen sein.

Die Arbeiten beginnen fünf Monate später als geplant, da ein unterlegener Bieter gegen die Vergabe des zweiten Bauabschnitts an die Strabag AG erfolglos geklagt hatte. Der 2006 begonnene erste Bauabschnitt – die Sanierung der stadtauswärtigen Spur – sorgte aufgrund von Kostenüberschreitungen für Schlagzeilen. Wie Stadtmitarbeiter Norbert Praetzel erklärte, betrug die Vergabesumme im ersten Bauabschnitt 18,6 Millionen Euro, abgerechnet wurden am Ende jedoch Gesamtkosten von 33 Millionen Euro – wobei Praetzel zufolge „die reinen technischen Mehrkosten“ lediglich bei 8,65 Prozent lagen. Kostenintensiv seien jedoch „alle übrigen, unvorhersehbaren Widrigkeiten“ gewesen, zu denen zwei Bombenfunde, aber auch Mehrkosten bei der Verlegung von Fernwärmeleitungen gehörten. Ein ähnliches Szenario beim nun folgenden zweiten Bauabschnitt befürchtet Praetzel nicht: Die Stadt könne nun auf sehr viele Erfahrungen zurückgreifen, zudem seien die Arbeiten technisch nicht so kompliziert. So seien keine Straßenbahntrassen zu verlegen. Klipp zufolge ist die Stadt auch personell neu aufgestellt: Habe im ersten Bauabschnitt am Ende niemand verantwortlich sein wollen, sei nun mit Jan Röder ein Projektleiter berufen worden, „der mit seinem Kopf verantwortlich ist für den zweiten Bauabschnitt der Humboldtbrücke“.

Die Arbeiten konkret: Zunächst wird der stadteinwärtige Verkehr auf die stadtauswärtige Richtungsfahrbahn verlegt. Es entsteht in jede Fahrtrichtung eine 3,35 Meter breite Haupt- und eine 2,75 Meter breite Überholspur, erläuterte Projektleiter Röder. Ziel sei es, die Verkehrsbehinderungen möglichst gering zu halten. Mit der so geschaffenen Baufreiheit beginne dann ab Frühjahr 2013 die Instandsetzung der stadteinwärts führenden Richtungsfahrbahn der Nuthestraße von der Friedrich-List-Straße bis zur Kreuzung Berliner Straße einschließlich der Umgestaltung des südlichen Kreuzungsbereiches zur Berliner Straße. Zudem ist der Neubau eines straßenbegleitenden Geh- und Radweges von der Mühlenstraße bis zur Humboldtbrücke geplant. 2013 bis 2014 erfolgt der Neubau der Brücke über die Rudolf-Breitscheid-Straße. Der Neubau der Auffahrtsrampe von der Friedrich-List-Straße zur stadteinwärts führenden Richtungsfahrbahn der Nuthestraße ist 2014 geplant; dem folgt die Erneuerung der Auffahrt von der Rudolf-Breitscheid-Straße zur Nuthestraße. Der Abriss der Brücke vom Humboldtring über die Nuthestraße erfolgt schon 2013.

Motiv der vom Land Brandenburg geförderten Investition ist neben der Instandsetzung der Brückenpfeiler auch eine Entlastung der Innenstadt durch die neue Nuthestraßen-Anschlussstelle zur Friedrich-List-Straße. Baubegleitend richtet die Stadt ein Bürgertelefon unter der Nummer (0331) 289 3335 ein. E-Mail-Anfragen können unter humboldtbruecke@rathaus.potsdam.de gestellt werden. Anwohner sollen zudem Informationsblätter erhalten.

Weiteres im Internet unter:

www. potsdam.de/humboldtbruecke

www.mobil-potsdam.de

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