AUS DEM Wirtschaftsleben: Hunde schick
Kerstin Tech eröffnete Hundesalon in Schlaatzstraße
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Babelsberg – Es will schon etwas heißen, wenn eine junge Frau mit 41 Jahren aus ihrem festen Job aussteigt, um etwas Neues zu beginnen. „Ich wollte mich selbstständig machen“, sagt Kerstin Tech, die am 7. Januar in der Schlaatzstraße 4 einen Hundesalon eröffnete.
Was bringt die gelernte Betriebswirtin dazu, einen 50 Quadratmeter großen Laden zu mieten, um hier eine neue Existenz zu gründen. „Mehr Selbständigkeit, mehr eigene Entscheidungsmöglichkeiten und die Liebe zu Hunden“, nennt sie als Gründe. Auslöser aber ist vielleicht etwas ganz Persönliches. Kerstin Tech hat zwei „große Kinder“, 22 und 19 Jahre alt, und noch eine 14 Monate alte Tochter. „Jetzt fang“ ich etwas Neues an“, hatte sie sich im neuen Muttergefühl gesagt. Zwar hatte sie schon viel Erfahrung mit Hunden, musste sich aber das professionelle Wissen und Können auf einem speziellen Lehrgang in Weimar aneignen.
Das Zertifikat, das an einer Wand in ihrem neuen Hundesalon hängt, zeugt von ihrer dortigen Lehrzeit, in der sie eine Ausbildung zum „Groomer“ absolvierte. Sie darf sich demnach als „Fachkraft für Hundepflege nach Rassestandards“ bezeichnen.
„Die meisten Hunde haben besonders beim ersten Mal Angst“, berichtet Tech. Wie beim Menschenfriseur wäscht sie das Haar ihrer vierbeinigen Kunden, bevor sie es sachgemäß mit der elektrischen Schermaschine und mit einer gebogenen Schere von Hand schneidet. Das Waschen erfolgt in einer über einen Meter langen roten Badewanne. Für die großen Tiere kann die Friseuse eine Tür als Einstiegshilfe öffnen – warum gibt es das nicht für Menschenwannen? Es bedarf schon eines gewissen Einfühlungsvermögens, um die Hunde durch die Prozedur des Waschens, Trocknens und Schneidens zu bringen. „Ich habe einige Maulkörbe für den Notfall“ sagt Tech, „aber bisher musste ich noch keinen Maulkorb verwenden.“
Die Hundefriseuse hofft, dass sich ihr Service weiter herumspricht; denn jeder Hundebesitzer, der Wert auf eine professionelle Pflege für seinen Hund legt, ist auf ein solches Angebot angewiesen. „Alle Vierteljahre braucht der Hund die Schur“, sagt die Fachfrau. Die ersten acht Kunden haben bereits gute Erfahrungen mit dem neuen Salon machen können. Die zwei Räume des Geschäftes plus „Waschküche“ für die Hunde machen eine freundlichen Eindruck. „Jeder Hund wird individuell und einfühlsam behandelt“, versichert Tech. Mit populären Schnitten wie dem so genannten Pet-Grooming wird er fachgerecht frisiert. Neben Waschen, Föhnen und Schneiden gehört zum Service das Ausscheren der Pfötchen, das Krallen schneiden und das Reinigen der Ohren. Manche Felle muss Kerstin Tech entfilzen und trimmen. Der Preis für die umfangreiche Prozedur lässt sich durchaus mit dem für einen Damenschnitt beim Menschenfriseur vergleichen – 30 Euro sollte der fürsorgliche Hundebesitzer für seinen Pflegling schon übrig haben. Günter Schenke
Günter Schenke
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