Landeshauptstadt: Hundebiss am Griebnitzsee Nachbarschaftskonflikt beschäftigt Ordnungsamt
Babelsberg - Georg Maske hat Schmerzen im linken Unterschenkel und ist wütend. Der Berliner, der in Sichtweite der Potsdamer Stadtgrenze nahe des Griebnitzsees wohnt, ist von einem Hund gebissen worden.
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Babelsberg - Georg Maske hat Schmerzen im linken Unterschenkel und ist wütend. Der Berliner, der in Sichtweite der Potsdamer Stadtgrenze nahe des Griebnitzsees wohnt, ist von einem Hund gebissen worden. Georg Maske sagt, es war einer der zwei Hovawards eines Pärchens aus der Nachbarschaft, das in der Stubenrauchstraße wohnt. Ein von ihm aufgenommenes Video soll den Angriff vor rund einem Monat beweisen, genau wie die Fotos der klaffenden Beinwunden.
Was den 42-Jährigen an dem Vorfall – neben der langwierigen Krankschreibung – besonders ärgert, ist das Potsdamer Ordnungsamt: „Seit mehr als einem Jahr warne ich davor, dass diese beiden Hunde eine Gefahr für ihre Umgebung sind.“ So hätten die Hovawards einmal etwa den Terrier einer Nachbarin „regelrecht zerfetzt“ und auch schon seine eigenen Hunde angefallen. Doch beim Ordnungsamt – dort meldete er sich vor etwa einem Jahr zum ersten Mal – stellte Maske vor allem fest, „dass nichts passiert ist“. Seine Vermutung: Die kommunale Behörde hält sich zurück, weil das Paar mit den Hovawards in Potsdam bekannt ist – Michael H. als Leiter einer Software-Firma, Carina A. als Chefin einer größeren Privatschule.
Tatsächlich ist der Fall beim Potsdamer Ordnungsamt anhängig, bestätigt Stadtsprecherin Rita Haack – allerdings als Streit zweier Nachbarn, der schon seit Monaten währt: „Bei solchen Konflikten können wir uns nicht einfach auf eine Seite stellen.“ Die unterschiedlichen Darstellungen würden geprüft, so Haack. Ähnlich klingt es bei der Polizei. „Dem aktuellen Vorfall geht ein jahrelanger Nachbarschaftstreit voraus, beide Seiten haben sich bereits mehrfach angezeigt“, sagt Polizeisprecherin Katrin Laurisch. Gegen Michael H. werde nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Dieser wiederum habe gegen Maske eine Anzeige wegen Beleidigung erstattet und einen Rechtsanwalt eingeschaltet.
Denn Michael H. sieht bei sich offenbar keine Schuld. Über seinen Anwalt lässt er ausrichten: „Mein Mandant bestreitet, dass ein Herr M. oder irgend jemand sonst durch von ihm angeblich gehaltene oder angeblich geführte Hunde gebissen worden sei.“ Weiter wolle sich sein Mandant aber nicht äußern, weil Michael H. ansonsten drohe, dass er trotz „wahrheitsgemäßer Darstellung“ verklagt werde – es gäbe zu wenige Zeugen für den Vorfall und damit einen „Mangel an Beweisen“, so der Anwalt. Überdies behalte sich sein Mandant vor, gegen öffentliche Behauptungen, „die erweislich unwahr sein müssen“, zivilrechtlich vorzugehen.
Georg Maske will sich davon nicht einschüchtern lassen und verweist auf seine Kameramitschnitte als Beweis für den Doppelbiss. Sein Anwalt habe inzwischen beim Landgericht Potsdam eine Zivilklage eingelegt, sagt Maske: „Es kann nicht sein, dass diese Hunde noch immer ohne Maulkorb herumlaufen.“H. Kramer
H. Kramer
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