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Getötetes Baby in Potsdam: Hunderte Besucher zum Trauergottesdienst erwartet

Das tote Baby war am Morgen des 23. Dezember in einem Garagenkomplex in Potsdam-West gefunden worden. Die Bestattung soll Symbolcharakter haben.

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Potsdam - Knapp zwei Monate nach dem Fund eines getöteten Babys in Potsdam-West wollen zahlreiche Potsdamer am Donnerstag (16. Februar) an einem Trauergottesdienst für das Opfer teilnehmen. Die Mutter des Kindes ist noch nicht ermittelt. In der evangelischen Kirche Bornstedt werden zum Gottesdienst um 12.30 Uhr und der anschließenden Sargbestattung mehrere hundert Besucher erwartet, sagte Pfarrer Friedhelm Wizisla am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd. „Es gibt eine große Betroffenheit und viele Nachfragen.“

Das tote Baby war am Morgen des 23. Dezember in einem Garagenkomplex in Potsdam-West gefunden worden. Den Ermittlungen zufolge war es in der Nacht zuvor lebend geboren und dann getötet worden. Seitdem sucht die Polizei nach der Mutter.

Bei der Trauerfeier soll auch ein Vertreter der Stadt sprechen, sagte Wizisla. Zudem sei geplant, dass Mütter und Frauen aus Potsdam und der Gemeinde Fürbitten sprechen. Für den Pfarrer sei diese Beerdigung eine außergewöhnliche.

„Wir haben ja keinerlei Anhaltspunkt über die Gründe dieser Tat und keine Angehörigen, die man fragen könnte.“ Die Bestattung sei in gewisser Weise auch „stellvertretend für viele andere Kinder, die weltweit sterben und die auch Opfer von Gewalt werden.“

Erst am Dienstag war ein neuer Fall von Kindstötung in Brandenburg bekannt geworden. Gegen eine 28 Jahre alte Frau in Hohen Neuendorf im Landkreis Oberhavel war Haftbefehl beantragt worden, weil sie ihr Baby getötet haben soll.

Die Frau war am Freitag laut Polizeiangaben mit starken Unterleibsschmerzen in eine Klinik eingeliefert worden. Dort wurde festgestellt, dass sie erst kurz zuvor ein Kind zur Welt gebracht hatte. Bei der Vernehmung durch die Polizei räumte die Mutter ein, ein Kind geboren und in einer Plastiktüte auf dem Grundstück ihrer
Eltern versteckt zu haben. Eine Obduktion habe ergeben, dass das Baby normal entwickelt und lebensfähig gewesen war. Es war offenbar erstickt.

Anna Ringle-Brändli

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