Landeshauptstadt: Hunderte blauer Tonnen fehlen noch
Ein Jahr Zeit für Umstellung / Rund 11400 neue Behälter aufgestellt / Flut von Nachbestellungen
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Ein Jahr Zeit für Umstellung / Rund 11400 neue Behälter aufgestellt / Flut von Nachbestellungen Nachdem die Papier-Container an den zentralen Sammelplätzen weggeräumt worden sind, wachen offenbar die letzten saumseligen Vermieter auf. In den letzten Wochen habe ein Run auf die blauen Tonnen eingesetzt, bestätigte Fachbereichsleiter Umwelt und Gesundheit Klaus-Dieter Bolze gestern in einem Pressegespräch. Hunderte Tonnen seien in den letzten Wochen beantragt worden, darunter auch von Wohnungsgenossenschaften, die eigentlich seit Ende 2003, spätestens aber seit Inkrafttreten der neuen Abfallentsorgungssatzung vom 25. März 2004 hätten informiert sein müssen. Diese Satzung sieht für die blaue Tonne wie schon für die gelben einen Anschlusszwang vor. Für Glasbehälter wird es weiterhin die rund 120 öffentlichen Sammelplätze geben. Seit Oktober 2003 wurde die neue Papierentsorgung in einem Arbeitskreis, dem Vermietervertreter angehören, diskutiert und in der Stadtwerkezeitung Quartett angekündigt. Auf speziellen Wunsch der Wohnungsgenossenschaften wurde eine Übergangszeit bis 2004 eingeräumt, um Stellmöglichkeiten zu schaffen. Nur in schwierigen Ausnahmefällen dürfe auf öffentlichen Raum ausgewichen werden, so Bolze. Die meisten Vermieter haben inzwischen reagiert. 10 715 Behälter sind aufgestellt und elektronisch erfasst, 700 weitere – vor allem in den Außenbezirken – stehen, werden auch entsorgt, müssen aber noch ins System eingespeist werden. Knapp 300 sind beantragt. Über 14200 Standplätze für Restabfälle gibt es derzeit insgesamt, an denen bereits die gelben Tonnen stehen. Die blauen Tonnen konnte und kann man bei der Stadtverwaltung bestellen, Lieferfrist 14 Tage. Vorerst setzt die Stadt noch auf die Einsicht der Vermieter, sollten sich jedoch einige hartnäckig zeigen und ihrer Rechtspflicht nicht nachkommen, können Ordnungsstrafen bis 50 000 Euro drohen. Eine Umstellung des Papiersammelsystems war notwendig geworden, weil nach europäischem Recht das DSD-System Konkurrenten zulassen muss und derzeit nur noch für 11 Prozent der Abfälle verantwortlich ist. Schon zuvor waren in den Containern lediglich zu 25 Prozent Verpackungspapier (DSD–Zuständigkeit), 75 Prozent des Papierabfalls fiel dagegen in die Entsorgungspflicht der Stadt. Um das Altpapiersammeln zu erleichtern hat sich die Stadt für die haushaltsnahe Entsorgung entschieden und das Abholen der Stadtentsorgung Potsdam übertragen. Das Entleeren und Aufstellen der blauen Tonnen ist im Müllgrundpreis enthalten und somit kostenlos.
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