Von Erhart Hohenstein: Hunderte Ziegel für die Bastion
Spendenaktion für unkriegerisches Festungsbauwerk/ Fertigstellung 2010 anvisiert
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Potsdam-West - Rund 120 000 Euro sind etwa noch nötig, um das Ziel des 2005 gegründete Förderverein zum Wiederaufbau der Bastion am Schillerplatz e. V.zu erreichen. Am Sonnabend veranstaltete der Verein auf dem Gelände des Bauwerks am Havelufer einen nachmittäglichen Kuchenbasar, um weitere Spenden zu sammeln. Die dafür aufgestellte Stele wurde durch Hunderte von Besuchern schnell gefüllt. Dadurch kam eine Summe von 570 Euro zusammen.
Zusätzlich spendeten die Firma vino vivace 180 Euro, die Firma Könitzer 100 und die Firma Kanal Dreger 350 Euro. Vorstandsmitglied Hedrikje Beschnidt kündigte darüber hinaus an, dass auch die Baufirma DaBeSa die Aktion „Stück für Stück die Bastion zurück“ unterstützen will. Für musikalische Unterhaltung sorgten der Chor der Wohnungsbaugenossenschaft Potsdam West und das Blechbläserensemble „Blechzeit".
Das alte Bauwerk, das auf dem Kaffeenachmittag in Modellen vorgestellt wurde, soll nach Vereinsvorstellung nur äußerlich, nicht aber mit seiner alten Funktion wieder herstellt werden. Der einer Festung nachgebildete Bau diente ganz und gar unkriegerisch als Pumpwerk und versorgte die ausgedehnten Grünanlagen der Siedlung Schillerplatz mit Wasser aus der Havel.
Es erneut dafür zu nutzen, darüber könne man erst nach Fertigstellung der ersten Bauetappe nachdenken, meint der Verein. Um das Nahziel zu erreichen, bietet er Interessenten den Kauf unter anderem von einzelnen Steinen á 5 Euro, von Steinpäckchen und Steinpaketen bis zu 100 Ziegeln an. Dafür muss man dann 350 Euro auf den Tisch legen, wird aber am Bauwerk auf einer Spendentafel verewigt. Auch zum Wiederaufbau des dem Bauwerk vorgesetzten durchbrochenen albanischen Gitters kann man beitragen oder sogar 1999 Euro für das am Eingang nötige neue Türblatt spenden.
Als Zeitpunkt der Wiederherstellung hat sich der Verein den 75. Geburtstag der Wohnungsbaugenossenschaft Potsdam-West im Jahre 2010 vorgenommen. Die Bastion soll dann als Treffpunkt für die Schillerplatz-Bewohner, für kleinere Freiluftfeste, als touristischer Anziehungspunkt für Radwanderer und ähnliches genutzt werden.
Das Bauwerk war mit der von 1935 bis 1938 auf Initiative von Oberbürgermei ster Hans Friedrichs entstandenen Wohnsiedlung mit knapp 500 Kleinnwohnungen angelegt worden. Im Laufe der Jahrzehnte verfiel die Bastion und wurde durch Vandalismus beschädigt. 1987 unter Denkmalschutz gestellt, wurde sie zu ihrem Schutz 1989 mit Erde bedeckt und mit einer Rasendecke überzogen. 2005 wurde sie durch den Verein mit Hilfe einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wieder ausgegraben und wird nun saniert.
Spendenkonto: MBS Potsdam, BLZ 160 500 00, Konto-Nr. 350 100 1001, Verwendungszweck: Spende Bastion
Erhart Hohenstein
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