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Landeshauptstadt: Hüneke für Landtagsschloss-Tagung

Statt „politischen Schlagabtauschs“ durch Beratung von Fachleuten im Januar „Vernunft walten“ lassen

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Innenstadt - Nach „der Aufdeckung der politisch nicht gedeckten inhaltlichen Öffnungs-Klausel in der Ausschreibung“ für den neuen Landtag und der „geringen Begeisterung“ der Konsortien, „die ein Jahr lang ins Leere planten“, stehe nun die Frage im Raum, „welche Prämissen für die neue Planung gelten sollte“ – So beschreibt die Stadtverordnete Saskia Hüneke (Bündnis90/Die Grünen) in einer gestrigen Mitteilung die gegenwärtige Situation des Landtagsbauprojekts am Neuen Markt, für die weder der Großspender Hasso Plattner noch die Bürger etwas könnten, die „ein Jahr lang unermüdlich die Umsetzung des Landtagsbeschlusses forderten“. Einen Ausweg aus der Situation sieht Saskia Hüneke in einer Tagung von Fachleuten im Januar: Ob das Landtagsschloss nun einen freien oder überbauten Innenhof bekommen soll, ob auch im Innenhof eine Rekonstruktion der historischen Fassade möglich ist, ob gar das Knobelsdorffsche Treppenhaus und der Marmorsaal wieder auferstehen können – all dies sollte nach Ansicht der Potsdamer Stadtverordneten „nicht im politischen Schlagabtausch“ geklärt werden.

Vielmehr schlägt sie vor, „was zu Beginn versäumt wurde“ nun nachzuholen: „Ein offener Dialog, fachlich untersetzt, in dem seit langem von ,Mitteschön“ geforderten erweiterten Beraterkreis aus Fachleuten der Denkmalpflege, der Potsdamer Fachhochschule, der Architektenkammer, den jungen Architekten um Christopher Kühn, dem Beirat Potsdamer Mitte und natürlich den zuständigen Vertretern der Politik“, schreibt Saskia Hüneke in ihrer Mitteilung.

Wie sie den PNN gestern erklärte, sollten die nach der Millionenspende von Hasso Plattner zugunsten der historischen Fassade nun „nicht schnell, schnell“ nach Lösungen gesucht werden, wie ein funktionierender Landtag eingepasst werden könne. Dafür seien die Fragen „viel zu komplex“. Vielmehr sei ein fachlicher Meinungsaustausch in einer – „wenn es denn sein muss, auch nicht-öffentlich“ – Tagung im Januar nötig. Dort sollten die Prämissen des Landtagsschloss-Projektes erarbeitet und dann den politischen Gremien vorgelegt werden. Dazu schlägt die Stadtverordnete folgende Grundsätze vor: „Das Kulturerbe mit fachlichem Anspruch einbeziehen, den Bürgerwillen akzeptieren, die Landtagsfunktionen mit Vernunft abwägen, den richtigen Ansatz für die Moderne suchen“.Es gebe keine eindeutigen Antworten, man müsse „wirklich offen nach differenzierten Lösungen suchen“. Erst auf dieser Grundlage sei eine ohnehin erforderliche Modifizierung des ÖPP-Verfahrens sinnvoll, wolle „man nicht schon wieder alles eilig in die nächste Sackgasse schieben“. Der neue Landtag soll von einem privaten Konsortium errichtet und an das Land vermietet werden. Laut Saskia Hüneke sollte jetzt „Vernunft walten“ – auch mit Hinblick auf den „unrealistischen Zeitplan“. Das Stadtschloss und der neue Landtag „sind es wert“.

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