Landeshauptstadt: Hüneke gegen „Discounter“

Innenstadt – Der Neubau im Anschluss an die historische Feuerwache in der Hebbelstraße steht auf der Kippe. Wie berichtet, soll hier ein Rewe-Supermarkt mit Parkhaus entstehen. Das Klinikum Ernst von Bergmann will außerdem einen Erweiterungsbau errichten. Für die Fraktion der Bündnisgrünen hat Saskia Hüneke den Antrag gestellt, einen Bebauungsplan aufzustellen und eine Veränderungssperre zu erlassen.

Der Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes würde laut Fachbereichsleiter Andreas Goetzmann ein Zurückstellen der bereits gestellten und befürworteten Bauvoranfrage des Investors bedeuten. Das Grundstück, auf dem derzeit unter anderem Einrichtungen des Potsdam-Museums untergebracht sind, war mit Billigung der Stadtverordnetenversammlung verkauft worden, wobei die notarielle Besiegelung des Vertrages noch aussteht. In dem historischen Backsteingebäude will der Investor laut Stadtplanungschef Goetzmann eine „kulturnahe Nutzung“, zum Beispiel eine Galerie, unterbringen und nebenan einen „Vollversorger“ mit einem darüber gebauten dreistöckigen Parkhaus.

Hüneke fordert dagegen den „Ausschluss eines Discounters“ und genaue Vorgaben für die Verbindung zwischen Alt- und Neubau. Goetzmann: „Wenn das beschlossen wird, bedeutet es, dass das Vorhaben nicht zustande kommt.“ Stadtverordneter Wolfgang Cornelius (CDU) bezeichnet ein Scheitern des Vorhabens als „Katastrophe“. In der Innenstadt fehle ein „Vollsortimenter“ mit Parkmöglichkeiten und die Stadt könne froh sein, dass es an dieser Stelle überhaupt einen Investor gebe. Im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen zeichnete sich am Dienstagabend ein Zusammengehen der Linken mit der CDU-Fraktion ab. Ralf Jäkel (Die Linke) sagte, dass seine Fraktion beraten werde, ob für dieses Vorhaben überhaupt ein Bebauungsplan notwendig sei. Auf der nächsten Sitzung will der Ausschuss über den Hüneke-Antrag abstimmen. Günter Schenke

Günter Schenke