Landeshauptstadt: Hütchenspiel und Schlange
Sport auf Rollen beim Inline-Fitness des ESV Lok Potsdam: Rainer Rollberg spricht vom „Inline-Virus“
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Sport auf Rollen beim Inline-Fitness des ESV Lok Potsdam: Rainer Rollberg spricht vom „Inline-Virus“ Innenstadt/Berliner Vorstadt – „Ist er unten?“ Gabriele Rödel kann gar nicht hinsehen, als ihr Mann die steile Rampe in der Sporthalle auf Inline-Skates herunterfährt. Vorher hat die 41-Jährige beim „Hütchenspiel“ noch orangefarbene Kegel umrundet und ist mit ihren Mitstreitern als „Schlange“ durch die Skate-Halle in der Potsdamer Kurfürstenstraße gerollt. Doch vor dem steilen Anstieg passt sie. Lieber skate sie 100 Kilometer am Stück, erzählt die Hobby-Sportlerin, die regelmäßig beim Inline-Fitness des ESV Lok Potsdam mitmacht. „Wir sind seit rund einem Jahr als Vereinsgruppe aktiv“, erzählt Trainer Rainer Rollberg. Eine Kerngruppe von zehn Mitgliedern treffe sich zweimal die Woche in der Halle. „Bei uns fährt vom Teenager über die Familie bis zum Vorruheständler alles mit“, sagt der 41-Jährige. Beim Training könne man ohne extreme Belastung fit werden und Spaß in der Gruppe haben. „Viele haben sich aus Neugier die Skates an die Füße geschnallt“, berichtet Rollberg. In der Gruppe könnten sie lernen, was man damit alles anfangen können. Körperliche Fitness und Vorerfahrung seien keine Voraussetzung. „Zu uns können auch völlige Anfänger kommen“, betont der Trainer, der im Hauptberuf IT-Systemspezialist ist. Auf dem Programm stünden Übungen für Technik, Ausdauer und Geschwindigkeit, die an die Fähigkeiten der Teilnehmer und auch den Alltag angepasst würden. „Die Teilnehmer lernen beispielsweise, abschüssige Strecken zu fahren und Bordsteine zu überwinden“, beschreibt Rollberg. Auf die Ehrgeizigen in der Gruppe warteten Wettkämpfe wie Halbmarathon, 24-Stunden-Lauf und Speed-Skating. Viele der Frauen und Männer, die in die Gruppe kämen, hätten bereits den „Inline-Virus“ und seien sehr motiviert. „Zusätzlicher Ansporn entsteht durch das Gemeinschaftserlebnis“, glaubt Rollberg. Positive Effekte gebe es beim Inline-Fitness gleich mehrere. „Durch ein gutes Gleichgewichtsempfinden können die Teilnehmer besser mit wackligen Situationen umgehen“, erzählt Rollberg. Neben einer verbesserten Kondition sei eine bessere Einschätzung der eigenen körperlichen Fähigkeiten möglich. „Auch das Selbstvertrauen steigt“, hat der Trainer bei seinen Schützlingen beobachtet. Für Eitelkeiten gebe es allerdings keinen Platz. „Gerade Anfänger sollten immer einen Helm sowie Ellenbogen-, Handgelenk- und Knieschützer tragen“, betont Rollberg. Bei seinem Training sei die Schutzausrüstung generell Pflicht für alle. „Inline-Fitness ist keine Sportart, wo man vor Unfällen 100 Prozent sicher ist“, warnt Rollberg. Es gehe jedoch nicht darum, waghalsige Situationen zu meistern, sondern das Machbare in Angriff zu nehmen. C. Stäuble
C. Stäuble
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