HINTERGRUND: Hydrologie der Tundra bedroht
Überall in der Arktis tauen Eiskeile mit großer Geschwindigkeit. Veränderungen dieser in Permafrostlandschaften weit verbreiteten Strukturen wirken sich massiv auf die Hydrologie der Tundra aus.
Stand:
Überall in der Arktis tauen Eiskeile mit großer Geschwindigkeit. Veränderungen dieser in Permafrostlandschaften weit verbreiteten Strukturen wirken sich massiv auf die Hydrologie der Tundra aus. Das ist das Ergebnis der Studie eines internationalen Forscherteams unter Beteiligung der Potsdamer Forschungsstelle des Alfred-Wegener-Instituts (AWI). Eiskeile prägen die arktische Permafrostlandschaft: Sie ragen bis zu 40 Meter tief in den Boden und sind in Hunderten bis Tausenden von Jahren entstanden. Durch Frier- und Tauprozesse sind sie verantwortlich für die Permafrost-typischen Polygonstrukturen in den arktischen Tieflandsebenen. Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass bereits sehr kurze überdurchschnittlich warme Phasen zu raschen Veränderungen in Permafrostböden führen können. In neun von zehn Untersuchungsgebieten beobachtete das internationale Forscherteam mit Hilfe von historischen Luftbildern und neuesten hochauflösenden Satellitendaten, dass Eiskeile an der Oberfläche tauen und in der Folge der Boden absackt. „Mit dem Absinken ändert sich das Abflussregime im Boden und somit die ganze Wasserbilanz“, so Julia Boike, Permafrostforscherin am AWI-Potsdam. PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: