ATLAS: I-Tüpfelchen
Man darf das Votum des Bauausschusses getrost und buchstäblich historisch nennen. Nicht nur, weil die Linke in verblüffender Manier erstmals ein echtes Bekenntnis zum Wiederaufbau von Potsdams alter Mitte abgegeben hat – und das an einer Stelle, die dafür schon verloren geglaubt wurde.
Stand:
Man darf das Votum des Bauausschusses getrost und buchstäblich historisch nennen. Nicht nur, weil die Linke in verblüffender Manier erstmals ein echtes Bekenntnis zum Wiederaufbau von Potsdams alter Mitte abgegeben hat – und das an einer Stelle, die dafür schon verloren geglaubt wurde. Es ist einer neuen Diskussionskultur – nicht zuletzt angestoßen durch „Mitteschön“ – zu verdanken, dass so etwas in Potsdam heute möglich ist. Auch wenn die Stadtverordneten noch zustimmen müssen – das Urteil des Bauausschusses hat Gewicht. Und es war richtig. Es ist tatsächlich nicht nachzuvollziehen, wieso sich die Stadt in jahrelangen Diskussionen zu einem – viel gelobten – Leitbautenkonzept durchringt, wenn in ebenso unmittelbarer wie städtebaulich prominenter Nachbarschaft die hauseigene Baugesellschaft etwas bauen darf, mit dem niemand wirklich glücklich ist. Die historischen Fassaden der Yorckstraße sind sämtlich erhalten, das gleiche gilt für den betroffenen Block der Friedrich-Ebert-Straße. Der Unger wäre das Tüpfelchen auf dem i an dieser Stelle. Die Stadtverordneten – auch die Linken – sollten den Mut haben, das einzusehen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: