zum Hauptinhalt

Sport: „Ich bin hier rundum zufrieden“ Ex-Babelsberger Andreas Fricke trägt heute beim Oberligisten Ludwigsfelder FC als Kapitän Verantwortung

Von Thomas Gantz Der ganz normale Alltag nötigt Andreas Fricke ein hohes Maß an Disziplin ab. Während der Vormittage ist der 27-Jährige mit seinem Sport- und Betriebswirtschaftsstudium an der Berliner Humboldt-Uni befasst.

Stand:

Von Thomas Gantz Der ganz normale Alltag nötigt Andreas Fricke ein hohes Maß an Disziplin ab. Während der Vormittage ist der 27-Jährige mit seinem Sport- und Betriebswirtschaftsstudium an der Berliner Humboldt-Uni befasst. Anschließend folgt fast täglich die Fahrt über die Autobahn zum abendlichen Training nach Ludwigsfelde. Darauf angesprochen, reagiert Fricke gelassen: „Sicher, ein gewisses Maß an Zeit investiert man. Da ich beim Ludwigsfelder FC als Fußballer jedoch rundum zufrieden bin, macht mir das nichts aus.“ Fricke nimmt man dies unbesehen ab. Jürgen Parpat, Manager des Oberliga-Aufsteigers: „Andreas hatte schon, bevor er vor anderthalb Jahren zu uns kam, einen sehr guten Namen. Nicht nur durch seine vielen Tore hat er sich hier in der Hierarchie durchgesetzt. Er ist heute als Kapitän ein wichtiges Bindeglied zwischen mir und der Mannschaft.“ Der Angreifer, nicht zufällig mit bislang sechs Saisontoren treffsicherster LFC–Spieler, ist nach einigen Umwegen jetzt dort angekommen, wo der ihm eigene sportliche Ehrgeiz auf positive Resonanz stößt. 1999 verließ er den damaligen Regionalligisten Babelsberg 03 und spielte zwei Jahre beim Brandenburger SC Süd 05. Anschließend zog er zum MSV Neuruppin und in der Folgesaison zu Tennis Borussia. „Ich habe überall dazugelernt und kann heute sagen, dass mir dies zugute kommt.“ Beim SVB galt er in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre als hoffnungsvollstes Talent. Für die Fans war er der „Andy“, ein netter Kerl, der unter dem damaligen Trainer Karsten Heine nicht die erforderliche Fürsprache und Geduld erfuhr. Heute analysiert er nüchtern: „Natürlich verfolge ich auch noch genau die Entwicklungen in Babelsberg und habe beispielsweise mit Pepe Petsch oder Patrick Moritz Kontakt. Innere Bindungen sind da, schließlich habe ich 14 Jahre dort gespielt und im Männerbereich zwei Aufstiege mitgemacht. Für die Regionalliga war ich damals jedoch einfach noch zu jung.“ Außerdem, so sagt er, fehlt ihm zum heutigen Personal die konkrete Beziehung. Was in der Natur der Sache liegt, denn mit Ausnahme von Hendryk Lau und Heiko Bengs ist keiner seiner damaligen Weggefährten mehr bei Babelsberg 03 aktiv. Sportlich gesehen treibt Fricke vor dem mit Spannung erwarteten Kräftemessen mit seinem einstigen Verein natürlich erst einmal die Ludwigsfelder Zwischenbilanz um. Die fällt gut aus, denn „mit 19 Punkten stehen wir ganz ordentlich da“. Die Anspannung, die vor Saisonbeginn bei den Entscheidungsträgern des Vereins im Angesicht von fünf zu ermittelnden Absteigern herrschte, hat sich gelöst. Spätestens als Jörg Heinrich, 37-facher Nationalspieler und Champions-League-Gewinner mit Borussia Dortmund, kurz nach Saisonbeginn als prominente Verstärkung im Waldstadion auftauchte, verflogen letzte Zweifel. Was Fricke zum mit Spannung erwarteten Derby mit Babelsberg 03 (Sonnabend, 13.30 Uhr) zu sagen hat? „Natürlich ist das für mich ein besonderes Spiel. Ich wage keinen Tipp, bin mir aber sicher, dass der SVB sich auf lange Sicht durchsetzen wird.“ Soll heißen: Wir rechnen uns für den Sonnabend schon etwas aus, den Staffelsieg holt sich auf Grund noch einmal gewachsener Substanz jedoch der Kontrahent. Fricke und Parpat rechnen übereinstimmend mit einer Kulisse im vierstelligen Bereich. Und sie freuen sich auf das Derby, das auch jede Menge Tradition in sich vereint.

Thomas Gantz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })