INTERVIEW MIT BERND HOLLERBACH, TRAINER DES VFL WOLFSBURG II: „Ich denke, dass in dieser Partie nicht so viele Tore fallen werden“
Am Freitag empfangen Sie mit dem VfL Wolfsburg II den SV Babelsberg 03, Herr Hollerbach. Rechnen Sie mit einer ähnlichen Nullnummer wie beim letzten Auf- einandertreffen der beiden Mannschaften im Februar dieses Jahres im VfL-Stadion am Elsterweg?
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Am Freitag empfangen Sie mit dem VfL Wolfsburg II den SV Babelsberg 03, Herr Hollerbach. Rechnen Sie mit einer ähnlichen Nullnummer wie beim letzten Auf- einandertreffen der beiden Mannschaften im Februar dieses Jahres im VfL-Stadion am Elsterweg?
Beide Teams sind defensiv sehr gut. Die Babelsberger haben bisher nur fünf Gegentore kassiert, das spricht für sich. Ich denke, dass in dieser Partie nicht so viele Tore fallen werden.
Zuletzt hat Ihre Mannschaft in Kiel dem Spitzenreiter Holstein das Leben schwer gemacht und am Ende trotzdem mit 0:1 verloren. Warum?
Weil wir nicht über 90 Minuten voll konzentriert waren. Ich habe eine sehr junge Mannschaft, der noch die Erfahrung fehlt. Das wird in solchen Spielen bestraft. Trotz allem haben wir in Kiel aber ein sehr gutes Spiel gemacht.
Was muss am Freitagabend aus Ihrer Sicht besser klappen, um Babelsberg zu stoppen?
Wir müssen versuchen, nicht so viele Fehler zu machen, und gegen diese Spitzenmannschaft hoch konzentriert zu Werke gehen.
Wann haben Sie die Babelsberger letztmals beobachtet und wie schätzen Sie Ihren nächsten Gegner ein?
Wir haben sie öfters beobachtet. Wie gesagt: Es ist eine defensiv sehr gute Mannschaft, die sehr erfahrene Spieler in ihren Reihen hat. Und vorne machen sie auch aus einer halben Chance mal ein Tor.
Der VfL II beendete die vergangene Saison als Tabellenletzter und erlebte im Sommer, als Sie den Trainerjob wieder von Petar Houbtchev übernahmen, einen großen personellen Schnitt. Was unterscheidet Ihr jetziges Team, das derzeit Tabellensechster ist, vor allem von dem der vergangenen Saison?
Wir haben uns vor der Saison von 14 Spielern getrennt und neun aus der eigenen Jugend geholt. Wir haben uns bewusst für diesen Weg entschieden. Klar, dass so eine junge Mannschaft Fehler macht. Die gestehe ich ihr auch zu. Aber wichtig ist, dass die Spieler dann aus ihren Fehlern lernen.
Während Ihrer aktiven Zeit als Bundesliga-Profi spielten Sie als Linksverteidiger – setzen Sie als Trainer auch vorrangig auf die Defensive?
Das kommt darauf an, welche Spieler ich im Kader habe. Davon mache ich das jeweilige System abhängig. Insgesamt spielen wir einen attraktiven Fußball.
Herr Hollerbach, Sie sind derzeit als Co-Trainer Felix Magaths mit dem VfL Wolfsburg zum UEFA-Cup-Spiel beim SC Braga. Wie kann da der VfL II optimal auf das Heimspiel gegen Babelsberg eingestimmt werden?
Zu Wochenbeginn habe ich mit der Mannschaft trainiert. Wenn ich – wie jetzt – mal nicht vor Ort bin, weiß ich, dass meine Jungs trotzdem gut arbeiten. Mit Sebastian Schindzielorz haben wir einen Kapitän, der mein verlängerter Arm ist. Auf ihn kann ich mich zu hundert Prozent verlassen.
Haben Sie am Freitagabend personell alles an Deck?
Auf Sergej Karimow muss ich wegen eines Ermüdungsbruchs noch verzichten. Außerdem ist Kevin Wolze wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Ansonsten kann ich aus dem Vollen schöpfen.
Interview: Michael Meyer
Bernd Hollerbach (38) bestritt als Profi 222 Erstligaspiele (St. Pauli, Kaiserslautern, Hamburger SV), ist seit 2007 Bundesliga-Co-Trainer des VfL Wolfsburg und nun auch VfL-II-Coach.
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