STIMMEN: „Ich empfinde Empörung und Wut“
Herbert Dommaschk, 73: „Eigentlich ist das ein freudiger Tag, aber dass das Volk nicht zur Grundsteinlegung darf, ist eine Sauerei. Hier wird schließlich ein öffentliches Gebäude errichtet.
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Herbert Dommaschk, 73: „Eigentlich ist das ein freudiger Tag, aber dass das Volk nicht zur Grundsteinlegung darf, ist eine Sauerei. Hier wird schließlich ein öffentliches Gebäude errichtet. Ich bin immer regelmäßig zu allen Wahlen gegangen, aber ab jetzt gehe ich nicht mehr zur Wahl.“
Sybille Schenker, 50: „Es ist ein schöner Anlass, aber für die Bürger enttäuschend. Ich habe extra meinen Dienst getauscht, um heute dabei sein zu können. Ich empfinde das als kleine Klatsche, dass wir, die bei jeder Demonstration für das Stadtschloss dabei waren, heute draußen bleiben müssen.“
Klaus-Jürgen Griesch, 67: „Es ist ein schöner Tag, aber es ist traurig, dass die Schlossbefürworter nicht hinein dürfen. Man hätte wenigstens die Reden auf einer Leinwand nach draußen übertragen können. Noch nicht einmal Potsdams Ehrenbürger Hans-Joachim Giersberg durfte hinein. Das ist beschämend.“
Hannelore Osterroth, 69: „Ich empfinde in erster Linie Empörung und Wut. Die Menschen, die das Schloss wiederhaben wollen, werden ausgesperrt, aber die am Anfang dagegen waren – wie die Linke – dürfen rein.“
Heidelore und Gerd Becker, 68 und 73:
„Wir finden es unerhört, dass die Bürger ausgesperrt werden. Wir sind beide in der Bürgerinitiative Mitteschön und haben von Anfang an für das Schoss gekämpft.“
Dieter Thieke, 73:
„Das ist unmöglich, dass das Volk ausgesperrt wird. Wir haben gar nichts dagegen, dass die Politiker hinterher alleine in einem Zelt noch feiern, aber die Grundsteinlegung muss öffentlich sein.“
Ingrid Semmrich, 79, war die letzte Bewohnerin des Stadtschlosses. Sie lebte mit ihren Eltern – der Vater war Schlossführer – bis zur Potsdamer Bombennacht de14. April 1945 im rechten Seitenflügel des Fortunaportals. „Es ist mir eine Ehre, dabei zu sein“, sagte Semmrich, die in Berlin-Tempelhof lebt, gestern. „Ich hätte nicht gedacht, dass das noch einmal passiert.“pee
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