
© Andreas Klaer
„Ich fühle mich wie: mittendrin“: Eiskunstlauf-Star Katarina Witt feierte 60. Geburtstag
In den 1980ern wurde Katarina Witt zu einer Sportheldin. Aber auch abseits der Eisfläche hat die Wahl-Potsdamerin viele Spuren hinterlassen. Nun ist sie 60 Jahre alt geworden.
Stand:
Zweimal Olympia-Gold, dazu vier Welt- und sechs Europameistertitel: Die frühere Eiskunstläuferin Katarina Witt zählt zu den größten deutschen Sporthelden. Am Mittwoch (3.12.) feierte die Wahl-Potsdamerin ihren 60. Geburtstag.
„Ich hatte noch nie ein Problem mit einem runden Geburtstag. Es ging immer irgendwie weiter. Und ich lebe zum Glück auch ein sehr aktives Leben“, sagte sie dem MDR. Im Interview mit „BILD“ erzählte sie: „Ich fühle mich nicht wie 60. Ich fühle mich wie: mittendrin. Ich bin sehr glücklich, sehr dankbar und voller Esprit – das ist mein Lebensgefühl.“
Witt wurde 1965 in Staaken geboren. Im heutigen Chemnitz, damals Karl-Marx-Stadt, wurde sie unter Trainerin Jutta Müller (1928–2023) zu einem Eiskunstlaufstar. „Ich trage das nicht vor mir her. Aber für mich als Frau ist es mittlerweile eher ein Gütesiegel, geborene Ostdeutsche zu sein“, sagte Witt vor einigen Jahren im Interview mit den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN)
Bei den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajewo im damaligen Jugoslawien und vier Jahre später im kanadischen Calgary holte sie sich jeweils die Goldmedaille. Vielen Fans vom zweiten Olympiasieg noch in Erinnerung: ihre herausragende Kür „Carmen“. Nach der Wiedervereinigung nahm Witt 1994 für Deutschland an den Winterspielen in Lillehammer teil. In Norwegen reichte es für sie beim Sieg von Oksana Baiul (Ukraine) hinter ihrer Landsfrau Tanja Szewczenko zu Platz sieben.
Vor ihrem letzten Olympiaauftritt hatte die Ausnahmesportlerin Karriere im Showbusiness gemacht. Mit der Eisshow „Holiday on Ice“ wurde sie noch vor dem Mauerfall auch in den USA zum Superstar. 1990 bekam Witt den „Emmy“ für ihre Leistung in „Carmen on Ice“. 1998 hatte sie einen Kurzauftritt in dem Thriller „Ronin“.
Im selben Jahr zog sie sich für eine Millionengage als erste Sportlerin für den „Playboy“ aus – das Heft war weltweit schnell vergriffen, etwas, das vor ihr nur Marilyn Monroe geschafft hatte. „Zehn Jahre waren sie hinter mir her, bis ich mich für sie nackig gemacht habe. Und wenn man sein Fell schon zu Markte trägt, muss es sich lohnen“, sagte sie vor einigen Jahren der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

© Andreas Klaer

© Andreas Klaer
Witt ist zudem eine erfolgreiche Unternehmerin. In Potsdam eröffnete sie 2019 an der Schiffbauergasse das Sportstudio „Kurvenstar by Katarina Witt“. Zudem engagiert sie sich in wohltätigen Stiftungen und Projekten. In der Landeshauptstadt eröffnete sie beispielsweise im März einen von ihrer Stiftung mitfinanzierten barrierefreien Spielplatz, der zum Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) im Horstweg gehört. Sie ist außerdem Schirmherrin des Potsdamer Sportfests „Inklusiv gewinnt“.
„Die Karriere und das Lebenswerk der zweimaligen Olympiasiegerin sind höchst beeindruckend. Mit ihren Erfolgen und ihrer Persönlichkeit ist Katarina Witt weltweit zu einer Ikone des Sports aufgestiegen. Ihr Engagement in vielen gesellschaftlichen und sportlichen Bereichen verdient die größte Anerkennung“, teilte der Präsident der Deutschen Eislauf-Union, Andreas Wagner, anlässlich des Geburtstags von Witt mit.
In der ARD-Mediathek ist die Dokumentation mit dem Titel „Being Katarina Witt“ abrufbar, die sich mit dem Leben des Eiskunstlaufstars beschäftigt.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: