zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Ich gehe nicht immer ans Telefon“ Franzika Meletzky über ihren neuen Film

Frau Meletzky, am Sonntag wird der Film „Einmal Leben bitte“, bei dem Sie Regie geführt haben, im ZDF gezeigt. Welche Geschichte erzählen Sie darin?

Stand:

Frau Meletzky, am Sonntag wird der Film „Einmal Leben bitte“, bei dem Sie Regie geführt haben, im ZDF gezeigt. Welche Geschichte erzählen Sie darin?

Es geht um Maria, die sich Ihr Lebensglück hart erarbeitet. Sie nimmt sich nicht nur beruflich als erfolgreiche Sterneköchin viel vor, sondern auch ihrer Ehe und ihrer Familie will sie gerecht werden. In all das stürzt sie sich mit voller Kraft, bis sie schließlich selbst nicht mehr genug davon hat. Nach einem Zusammenbruch versucht sie sich neu zu finden.

Was hat Sie als Regisseurin an der Geschichte gereizt?

Das visuelle Umsetzen von Gefühlen. Heutzutage gibt es weder politisch noch in Form von Geschlechterdiskriminierung Einschränkungen, die einen lahmlegen. Man kann prinzipiell alles erreichen, was man will. Und viele Menschen versuchen ihr Glück – ohne Rücksicht auf sich selbst. Deshalb kennt eigentlich jeder diesen Zustand, in dem Maria im Film steckt.

Wie entwickelt sich die Geschichte?

Im Grunde besteht der Film aus zwei Teilen. Der erste ist schnell und vollgepackt und im zweiten wird durchgeatmet und es geht langsamer voran. Maria entschleunigt und versucht, sich zu retten.

Ist es ein gesellschaftlicher Trend, sich durch eigene Entscheidung immer mehr aufzubürden?

Das denke ich schon. Jeder, der beruflich etwas erreichen möchte, kennt das. Aber es kommt darauf an, den eigenen Weg zu finden, sich in keiner der beiden Extreme aufzugeben.

Geht es Ihnen ähnlich?

Immer wieder. Manchmal gelingt es mir besser, mal schlechter. Es gibt ein paar Sachen, an die ich mich halte. Zum Beispiel gehe ich nicht immer ans Telefon. Ich versuche mich auf das zu konzentrieren, was ich gerade mache, und froh zu sein, nicht perfekt.

Wie liefen denn die Dreharbeiten?

Wir haben in Teltow und im Fläming gedreht. Also ganz nah. Am vierten Drehtag hat sich Hauptdarstellerin Anja Kling den Fuß gebrochen und wir mussten ein paar Wochen pausieren. Stichwort Entschleunigung. Aber es waren danach trotzdem oder deswegen wunderbare Dreharbeiten. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Team so viel über das Thema des Films miteinander redet. Sehr glücklich bin ich über die erneute Zusammenarbeit mit Anja Kling. Sie ist genau, überraschend, berührend, bodenständig und überhaupt eine der besten Schauspielerinnen, die ich kenne.

Was sind Ihre nächsten Projekte?

Der diesjährige Weihnachtstatort mit Christian Ulmen und Nora Tschirner: „Die fette Hoppe“. Sehr schwarzhumorig, aber trotzdem ein spannender Krimi mit echten Menschen und großen Gefühlen. Demnächst drehe ich eine Liebesgeschichte zwischen zwei völlig rechtschaffenen Rentnern, die kriminell werden, um ihre Liebe leben zu können. Es spielen Christine Schorn und Uwe Kockisch.

Die Fragen stellte Marco Zschieck

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })