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Von Henner Mallwitz: „Ich greife später an“
Christoph Pfingsten und Philipp Walsleben starten am Sonntag bei der Radcross- Weltmeisterschaft im tschechischen Tabor erstmals in der Elite-Klasse der Männer
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Das letzte Weltcup-Rennen am vergangenen Sonntag im niederländischen Hoogerheide will Christoph Pfingsten am liebsten abhaken. Als 36. kam der Radprofi aus Stahnsdorf ins Ziel, und dabei hatte er sich wahrlich einen besseren Platz ausgerechnet. „Aber ich habe ganz klar gespürt, dass mir das intensive Trainingslager auf Mallorca noch in den Beinen steckte“, sagt der 22-Jährige, der das Rennen allerdings noch besser wegsteckte als sein Kleinmachnower Konkurrent Philipp Walsleben. Während es Pfingsten bis ins Ziel schaffte, musste „Walze“ wegen eben jener Trainingslager-Nachwehen die Notbremse ziehen und aufgeben.
Abgehakt – am Sonntag wollen beide erneut starten und bei den Cross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor angreifen. „Das wird insofern eine interessante Sachen, weil das Ganze auf einer neuen Strecke mit neuen Passagen stattfindet“, sagt Christoph Pfingsten, der die bisherige Strecke noch von den Europameisterschaften kennt.
Der aktuelle Deutsche Vizemeister und U 23-Vizeweltmeister des vergangenen Jahres geht ebenso wie Philipp Walsleben in der Eliteklasse an den Start und bestreitet ebenso wie sein Kleinmachnower Kollege sein erstes Jahr im Oberhaus der Männer. „Da werde ich sicherlich noch kein Wörtchen mitreden können“, schätzt Pfingsten die Sache realistisch ein. „Auf alle Fälle werde ich mich aber voll ins Zeug legen und alles geben. Meine Zeit kommt noch – ich greife später an.“ Das Rennen in Tschechien, so der Stahnsdorfer, würden aller Wahrscheinlichkeit nach die Teams aus Belgien und Tschechien unter sich ausmachen.
An die verpatzte Generalprobe in den Niederlanden verschwendet auch Philipp Walsleben keinen Gedanken mehr. Statt intensivem Training hat er unter der Woche die Regeneration in den Mittelpunkt seiner Vorbereitungen gestellt. „Keine harten Einheiten, aber auch keine langen“, sagt der 23-Jährige. „Nach spätestens zwei Stunden auf dem Rad ist Schluss, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, Kraft zu schöpfen.“ Schließlich geht er in Tabor seine erste Weltmeisterschaft in der Elite-Klasse an. In einer Klasse, die er jedoch bereits von anderen internationalen Rennen her kennt und deshalb seine Leistungsstärke einschätzen kann. „In Tabor möchte ich unbedingt unter die besten 15 kommen“, so sein ehrgeiziges Ziel. „Für einen Fahrer im ersten Elite-Jahr wäre das gar nicht so schlecht.“
Am Mittwoch reiste Walsleben bereits über Prag nach Tabor an, gestern konnte er dann zum ersten Mal auf der gegenüber den Vorjahren leicht veränderten Strecke trainieren. „Mit der Kälte habe ich keine Probleme – ich bin ja schon einige Rennen ganz erfolgreich bei tiefen Temperaturen gefahren“, sagt Walsleben. „Unter anderem die beiden letzten Deutschen Meisterschaften in Strullendorf und Magstadt, die ich ja beide gewinnen konnte.“ Die Aussichten für eine Topplatzierung für den noch amtierenden U 23-Weltmeister sind allerdings nicht rosig: Als aktuell Dreißigster der Weltrangliste wird er aus der vierten Startreihe ins Rennen gehen müssen. (mit AMK)
Henner Mallwitz
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