Sport: „Ich habe keinerlei Rachegefühle“

Ein Wiedersehen gibt es am Sonntag in Babelsberg mit Shergo Biran, der in der Regionalliga-Herbstrunde mit neun Toren zum treffsichersten Nulldreier avancierte, ehe er zum Liga-Konkurrenten 1. FC Union wechselte.

Was sagen Sie zum bevorstehenden Duell Babelsberg gegen Union?

Ich freue mich schon mächtig darauf, gegen Babelsberg zu spielen – wenn mich der Trainer aufstellt. Ein Derby macht immer besonderen Spaß.

Was ist für Ihre neue Mannschaft im Karl-Liebknecht-Stadion drin?

Natürlich wollen wir am Sonntag gewinnen, die drei Punkte wären für uns sehr wichtig. Und es wäre toll, wenn ich dazu beitragen könnte.

In den bisherigen Regionalliga-Spielen der Berliner in diesem Jahr waren Sie als zweimaliger Einwechsler zusammen gerechnet nur 28 Minuten am Ball. Hatten Sie sich mehr vorgestellt?

Für ein solches Fazit ist es noch viel zu früh. Ich bin hier halt ein neuer Spieler und muss mich erst einmal einleben. Ich habe ja anderthalb Jahre Vertrag bei Union. Wenn man sich erinnert: Ich hatte auch in Babelsberg meine Anlaufschwierigkeiten. Der Trainer weiß das und hat mir gesagt, dass meine Zeit noch kommen werde. Wenn alles passt, werde ich meine Spiele machen und auch treffen.

Sie haben sich in der Winterpause mit einer Verletzung herumgeschlagen. Wie geht es Ihnen jetzt?

Ich hatte eine Entzündung im linken Fuß, die ich erst auskurieren musste. Inzwischen bin ich wieder völlig fit.

Mit welchen Gefühlen kommen Sie an den Babelsberger Park?

Mit positiven. Ich habe noch viele Freunde in Babelsberg und stehe immer noch im Kontakt beispielsweise mit Gökhan (Ahmetcik/d. Red.), Aymen (Ben- Hatira/d. Red.) und Ivo (Vukadin/d. Red.). Und ich habe keinerlei Rachegefühle oder ähnliches, weil mir dort damals ein solcher Vertrag aufgedrückt wurde. Der Fehler lag nicht bei mir. Hätte ich beim SVB einen ganz normalen Vertrag gehabt wie jeder andere Spieler auch, dann wäre ich auch geblieben. Ich hatte sportlich eine schöne Zeit in Babelsberg und wir sind vernünftig auseinander gegangen.

Union mischt derzeit in der Regionalliga- Spitze mit. Ist der durchaus noch mögliche Zweitliga-Aufstieg ein Thema in der Mannschaft?

Unser Hauptaugenmerk liegt auf der dritten Liga, die wollen wir so schnell wie möglich erreichen. Und dafür müssen wir weiter ordentlich Gas geben, denn es geht in dieser Saison alles sehr eng zu. Zwei Niederlagen, und schon bist Du abgerutscht. Ist die dritte Liga geschafft, können wir gucken, was noch geht. Alles darüber wäre ein i-Tüpfelchen auf die Saison.

Das Interview führte Michael Meyer.

Shergo Biran (29) stürmte von Januar 2007 bis Januar 2008 für den SV Babelsberg 03, ehe er als neunfacher Regionalliga-Torschütze zum 1. FC Union Berlin wechselte.