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Landeshauptstadt: „Ich hatte nur einen Berufswunsch“

Babelsberger Augenoptikerfirma Röhl feiert heute 30-jähriges Jubiläum

Eine geradlinigere Entwicklung kann man sich kaum denken: Nachdem Joachim Röhl seinen Abschluss als Augenoptikermeister gemacht hatte, gab es für ihn nur eine Zukunftsaussicht. Er wollte sein eigenes Geschäft aufmachen. Das war zu DDR-Zeiten gar nicht so leicht, denn optische Geräte und Kundenmaterial waren mehr als knapp. Doch nachdem Röhl in Babelsberg einen leeren Laden entdeckt hatte, wurden auch alle anderen Hürden genommen und am 1. Dezember 1975 das Geschäft in der Garnstaße 21 eröffnet. Mir geborgten Geräten, wie der Augenoptikermeister schmunzelnd bekennt, ging es los. Da er seine Ausbildung ebenfalls in Babelsberg absolviert hatte und die alteingesessenen Meister ihn kannten, halfen sie ihm aus. „Immer wenn ich irgendetwas an Geräten kaufen konnte, gab ich die geborgten zurück“, erzählt er von den eigenen komplizierten Anfängen.

Inzwischen hat der Altmeister die Stafette an seine Tochter Birgit weitergegeben, die von sich sagt: „Ich hatte nur einen Berufswunsch: Augenoptiker.“ Sie lernte – ebenfalls noch vor der Wende – bei Schauss in Potsdam, machte 1991 ihren Meister nach einem Fachschulstudium in Jena, widmete sich vor allem dem Spezialgebiet Kontaktlinsen und hat nun seit dem Februar 2005 die Geschäftsführung übernommen. Mit der eigenen Lehrlingsausbildung haben es die Röhls bisher dreimal versucht und letztlich mit solchem Erfolg, dass Alexander Diedrich gleich in der Firma geblieben ist und sie seit 1993 verstärkt. Auch er hat übrigens inzwischen seinen Meister gemacht.

Und so wurde nach der Wende nicht nur mit neuem Outfit bei der Einrichtung, einem vielseitigen Sortiment an Gestellen und Gläsern, sondern vor allem auch mit qualitativ hochwertiger Beratung um die Kunden geworben und ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufgebaut. Ein langfristiger Mietvertrag und das Engagement von Tochter Birgit sind zudem eine gute Grundlage für weitere Jahrzehnte Augenoptikergeschäft Röhl. Wenn heute das 30-jährige Firmenjubiläum gefeiert wird, dann schaut sicher auch mancher von den benachbarten Gewerbetreibenden herein, mit denen es ein „faires Miteinander gibt“, so Joachim Röhl. dif

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