KUNDENUMFRAGE AM VERKAUFSOFFENEN SONNTAG VOR HEILIGABEND: „Ich laufe nur meinen drei Frauen hinterher“
Die Temperaturen um null Grad, die Stimmung der Menschen auf den Straßen eher frostig doch in den Geschäften taut sie auf. Dort geht es gemütlich zu, kein großer Andrang und jeder scheint zu bekommen, was er sich wünscht.
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Die Temperaturen um null Grad, die Stimmung der Menschen auf den Straßen eher frostig doch in den Geschäften taut sie auf. Dort geht es gemütlich zu, kein großer Andrang und jeder scheint zu bekommen, was er sich wünscht. Der Geschenkeinkauf hält sich in Grenzen, die meisten haben längst gewählt und gekauft, die Päckchen gepackt und verschnürt.
Wolfram Rohleder aus Stahnsdorf sieht den Einkaufsbummel seiner Familie am verkaufsoffenen Sonntag ganz entspannt. „Ich laufe nur meinen drei Frauen hinterher“, sagt er. Die Geschenke seien längst gekauft, die Frauen haben aber trotzdem noch Einkaufswürdiges gefunden: Handarbeitsutensilien für die langen Winterabende und ein Paar flauschige Hausschuhe. Eigentlich habe man ja den Weihnachtsmarkt besuchen wollen, aber bei dem Wetter Da sei die Visite im gutgeheizten Kaufhaus die bessere Alternative.
Bei Philipp M. ist dagegen Not am Mann. Er hat die Geschenkesuche so weit wie möglich vor sich hergeschoben. Nun hat er für seine Eltern doch noch etwas gefunden. Gut, dass es den Sonntagseinkauf gibt, lacht er schuldbewusst.
Heike F. und Tochter nutzen den Sonntag, um gemeinsam bummeln zu gehen. Man habe Klamotten gekauft und natürlich vorher ausgiebig anprobiert. Für die Tante sei noch schnell ein Geschenk ausgewählt worden. „ Und nun“, sagt Mama Heike, „muss ich weggucken, weil meine Tochter etwas für mich aussucht und das soll eine Überraschung bleiben“. Anne-Louise S. ist nur mit ihrer Freundin zum Einkaufsbummel mitgekommen. Bei ihr gibt es immer etwas Selbstgemachtes zu Weihnachten und damit keiner enttäuscht ist, für alle dasselbe. Diesmal – natürlich wird das nur in Andeutungen verraten – ist es etwas Handgemaltes. Anne-Louise wohnt jetzt in Nürnberg. Doch Weihnachten wird die Familie in Potsdam besucht. Den Potsdamer Weihnachtsmarkt findet sie – bei besserem Wetter – eigentlich gemütlich. Der vielgerühmte Nürnberger Christkindlesmarkt sei viel kommerzieller ausgerichtet.
Auch Laurene hat ihre Familie im Schlepptau. Sie liest gern Thriller und sucht sie lieber selber aus. Wahrscheinlich gibt es in den Büchern Überraschung genug.
Wem es weniger ums Geschenk, sondern ums Essen ging, der konnte in den Supermärkten ebenfalls ganz entspannt einkaufen und verband es im Stern-Center wie in den Bahnhofspassagen mit Kaffeetrinken, einem Schwätzchen mit Bekannten oder einem Essen. Für den alleinstehenden Günter S. ist das Einkaufen zusätzlich Beschäftigungsroutine. Er habe sich noch schnell mit Glühwein eingedeckt, sagt er, ehe der wieder aus dem Angebot verschwindet. Auch morgen gehe er noch mal einkaufen. Er müsse raus aus seinen vier Wänden und wenn das Wetter noch so unangenehm sei. Rainer H. hat nur schnell etwas zum Essen geholt. Weihnachten werden die Eltern besucht, da braucht er nicht mehr viel. Und so hat Marcus Müller an seiner Kasse wenig Stress, nachdem Kaufland um 13 Uhr geöffnet hat. Doch sein Elchgeweih-Kopfschmuck wippt bis 20 Uhr immer fröhlich, egal ob der Einkauf groß oder klein ausfällt. dif
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