Sport: „Ich schäme mich für die Leistung meines Teams“ 0:1-Pleite beim TSV Crailsheim: Turbine Potsdam mit völlig verpatztem Auftakt in die neue Saison
Nach einer gelungenen Saison-Vorbereitung und allgemeiner Zuversicht im Umfeld des 1. FFC Turbine Potsdam kam der Schock gleich im ersten Punktspiel der neuen Spielzeit der Frauen-Bundesliga: Beim Außenseiter TSV Crailsheim gab es eine völlig unerwartete 0:1 (0:1)- Pleite.
Stand:
Nach einer gelungenen Saison-Vorbereitung und allgemeiner Zuversicht im Umfeld des 1. FFC Turbine Potsdam kam der Schock gleich im ersten Punktspiel der neuen Spielzeit der Frauen-Bundesliga: Beim Außenseiter TSV Crailsheim gab es eine völlig unerwartete 0:1 (0:1)- Pleite. Schon in der achten Minute hatte Claudia Nußelt nach einem Fehler von Turbine-Torhüterin Nadine Angerer das goldene Tor für Crailsheim erzielt.
„Das war ein totaler Reinfall, eine Riesenenttäuschung“, sagte Potsdams Trainer Bernd Schröder nach der Niederlage. „Ich schäme mich für die Leistung meines Teams“, ließ Schröder auf der Pressekonferenz seinem Frust nach dem ersten Pflichtspiel der Saison freien Lauf. Sein Gegenüber, TSV-Coach Günter Wörle, hingegen befand sich mit seinen Gefühlen am anderen Ende der Emotionsskala: Überwältigt von dem „sensationellen Sieg“ seines von Verletzungen gebeutelten Rumpfteams vor 522 Zuschauern sprach der 57-Jährige von einer „Sternstunde des Crailsheimer Fußballs.“ Einig waren sich die Trainer in der Bewertung der Leistung des TSV. „Die haben aufopferungsvoll gekämpft und keinen Ball verloren gegeben“, anerkannte Bernd Schröder. Günter Wörle bestätigte, dass der TSV über sich hinausgewachsen ist: „So ein Spiel kommt alle zehn Jahre vor.“
Turbine muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den Kampf nicht angenommen zu haben. Vielleicht hatten die Potsdamerinnen noch den 4:0-Sieg aus der letzten Saison im Kopf. Am Sonntag standen exakt jene Spielerinnen in der Anfangself, die vor gut drei Monaten so problemlos gewannen. Doch bei der diesjährigen Saisonpremiere wusste Turbine weder spielerisch noch kämpferisch zu überzeugen. Nach dem frühen 0:1 fehlte das Aufbäumen und Trainer Schröder war vor allem von seinen Führungs- und Nationalspielerinnen enttäuscht. Potsdam dominierte zwar und hatte in der ersten Hälfte einige Chancen durch Bianca Schmidt und Anja Mittag. Nach der Pause gab es aber bezeichnenderweise keine zwingende Tormöglichkeit mehr. Die Gelben Karten für Aferdita Podvorica, Bianca Schmidt, Josephine Schlanke und Isabel Kerschowski für Frustfouls belegen die Enttäuschung des Teams, nie richtig ins Spiel gefunden zu haben.
Turbine, von einigen Bundesliga-Beobachtern ob einer eingespielten Mannschaft und einer guten Vorbereitung als ein Meisterschaftskandidat gehandelt, startet nun mit der Hypothek einer unerwarteten Auftaktniederlage in die neue Saison. Leichter wird die dadurch sicher nicht.
Turbine Potsdam: Angerer; Kuznik, Schlanke, Schiewe, Kameraj; Draws (46. I. Kerschowski), Peter, Zietz; Mittag, B. Schmidt, Podvorica (46. Wich).
Benjamin Unger
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: