PNN-INTERVIEW: „Ich war nie Gegner, sondern ein Förderer von Bretz“

Herr Niekisch, der bisherige CDU-Fraktionsvorsitzende Steeven Bretz wirft Ihnen vor, einen “gezielten Machtkampf“ provoziert zu haben. Wie bewerten Sie die Äußerungen?

Das ist für mich absolut unverständlich und auch bedauerlich. Es war nicht die Spur eines Machtkampfes zwischen uns zu spüren. Ich bin nach dem Parteitag im Juni, auf dem er gegen mich um den Kreisverbandsvorsitz kandidiert hat, auf ihn zugegangen und wir haben bei einem Treffen alles besprochen. Das war nicht ganz einfach. Aber ich war nie ein Gegner oder Kontrahent, sondern ein Förderer von Steeven Bretz.

Was ist am Montagabend in der Fraktionssitzung aus Ihrer Sicht passiert, nach der Bretz seinen Rücktritt erklärt hat?

Ich habe in der Fraktionssitzung lediglich gesagt, dass wir im kommenden Jahr des Kommunalwahlkampfes einheitlich auftreten müssen. Dinge aus der Vergangenheit, wie öffentliche Äußerungen aus der CDU-Fraktion, die Beschlüsse infrage stellen, dürfen dann nicht vorkommen. Dabei habe ich aber niemanden persönlich angegriffen.

Hat Steeven Bretz also überreagiert?

Es muss doch zumindest möglich sein, kritische Dinge aus der Vergangenheit zu diskutieren, um künftig ein gemeinsames Bild abzugeben.

Was bedeutet der Rücktritt von Bretz für die Potsdamer CDU?

Der ist in diesem Augenblick natürlich wenig nützlich. Die Potsdamer CDU hat die Verpflichtung, für die Bürger der Stadt zu arbeiten. Es geht um die Entwicklung der Stadt und der CDU, nicht um innerparteiliche Machtkämpfe.

Wer wird neuer Vorsitzender?

Das muss die Fraktion entscheiden. Jetzt muss wieder Ruhe einkehren. Die Fraktion muss sich nicht sofort, aber zügig positionieren. Denn die Aufgabe, die Fraktion einer Volkspartei in den Kommunalwahlkampf zu führen, ist eine große Herausforderung.

Die Fragen stellte Jan Brunzlow