Sport: „Ich werde mich zerreißen“
Moritz will heute den Landespokal holen und weiter für den SVB 03 kicken
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Moritz will heute den Landespokal holen und weiter für den SVB 03 kicken Von Michael Meyer Ein Spiel noch, dann ist für Babelsbergs Nulldrei-Kicker eine letztlich verkorkste Saison (endlich) beendet. Heute (19 Uhr, Volksparkstadion) spielt der SVB im Landespokalfinale beim MSV Neuruppin um die Trophäe und damit um den Einzug in den DFB-Pokal, im dessen 1. Runde über 50 000 Euro winken, ab Donnerstag haben die Babelsberger trainingsfrei, ehe am 6. Juli die Vorbereitung für das neue Oberliga-Spieljahr beginnt. Patrick Moritz hofft, „in der Pause nach dieser am Ende völlig enttäuschenden Saison den Kopf wieder frei zu bekommen“. Babelsbergs Mittelfeldspieler, der in 31 Meisterschaftsspielen sieben Tore erzielte – im Jahr davor traf er als Mannschaftskapitän in 36 Partien 18 Mal –, macht keinen Hehl aus der momentanen Stimmung sowohl in seiner Mannschaft („Sie liegt bei Null.“) als auch aus seiner eigenen Gemütsverfassung. „Ich bin total deprimiert“, gestand Moritz den PNN. „Abgesehen von der ersten Halbserie war das wieder eine verlorene Saison. Wir haben unsere Fans total enttäuscht und sind es auch selbst.“ Wobei der 27-Jährige sehr selbstkritisch ist. „Ich weiß, dass ich mehr kann und bin daher von meinen eigenen Leistungen selbst enttäuscht. Ich konnte die Erwartungen, die ich in der vergangenen Saison geweckt hatte, keineswegs erfüllen“, erklärte er. Moritz hofft wenigstens heute noch auf ein Erfolgserlebnis. „Die Saison kann nur noch halbwegs erträglich enden, wenn wir am Mittwoch den Landespokal gewinnen“, meint der mit Spielmacherqualitäten ausgestattete Kicker, der seine Mannschaft trotz der enttäuschenden letzten Ergebnisse heute keineswegs chancenlos sieht. „Der MSV hat in dieser Saison gegen uns noch kein Spiel gewonnen, und gegen die Spitzenmannschaften haben wir meist besser ausgesehen als gegen so genannte kleine Mannschaften. „Wir haben eine Chance, wenn alle von uns hundert Prozent Leistung bringen und wir uns wirklich als Mannschaft präsentieren.“ Ob letzteres zuletzt immer so gewesen war, „mögen andere beurteilen“. Moritz jedenfalls verspricht: „Ich werde mich am Mittwoch auf jeden Fall auf dem Spielfeld für den Erfolg zerreißen und erwarte das auch von jedem anderen von uns, ob er nun dem Verein auch künftig die Treue hält oder ihn verlässt.“ Auch Björn Laars hätte heute gern um den Landespokal gespielt, doch der Abwehrspieler gehört ebenso wie sein Defensiv-Kollege Manuel Benthin nicht einmal zum Kader, den der scheidende Trainer Peter Ränke für Neuruppin nominierte. „Uns beiden wurde das mit keinem Wort begründet, aber das überrascht mich nicht“, meint der sichtlich frustrierte Laars. Gestern überlegte der 30-Jährige noch, ob er heute zumindest als Zuschauer nach Neuruppin reist, „denn es geht mir ja um den Verein“, sagte er. Björn Laars ist der einzige Nulldrei-Kicker, der einen bis 30. Juni 2006 dotierten Vertrag beim SVB besitzt; mit allen anderen Spielern muss Nulldrei noch verhandeln. „Mit mir hat noch niemand konkret über die nächste Saison gesprochen“, erklärte Patrick Moritz gestern. Er habe aber Signale vom Verein erhalten, dass man ihn halten wolle. Moritz: „Ich hatte Anfragen anderer Vereine, habe aber abgesagt, weil ich weiter für Babelsberg spielen will. Mein Herz hängt an Nulldrei und am Stadtteil Babelsberg.“
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