Sport: Idealer Aufbaugegner
VfL-Handballer verloren beim BFC Preussen 34:37
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Dass es sich einer ernsthaften Prüfung zu stellen galt, wurde den Zweitliga-Handballern des 1.VfL Potsdam am Samstag sehr bald nach dem Anpfiff klar. Aus vorherigen freundschaftlichen Vergleichen war ihnen bewusst, dass der BFC Preussen als derzeitiger Tabellendritter der Oberliga Berlin-Brandenburg den Ball schnell und technisch sicher zu führen versteht. Die konsequente, jedoch nie unfaire Spielweise der ehrgeizigen Berliner machte sie nach Meinung der VfL-Spieler zum idealen Aufbaugegner.
Vor 40 Zuschauern in der Lankwitzer Kiriat-Bialik-Halle verloren die zwei Klassen höher spielenden Potsdamer überraschend mit 34:37 (17:19). Muss dies eine Woche vor dem Meisterschafts-Auswärtsspiel bei der SG Achim/Baden beunruhigen? Pawel Kaniowski wiegelte ab: „Natürlich hätten wir hier gern gewonnen. Es war jedoch nicht zu übersehen, dass wir drei Wochen lang keinen Ball in der Hand hatten“, so der VfL-Trainer, der darauf hinwies, dass es im ersten Test nach der Weihnachtspause vordergründig darum ging, sich die Müdigkeit der ersten Trainingstage aus der Muskulatur zu spielen.
Im Spiel selbst rannten die Gäste ab der zehnten Spielminute durchgängig einem Rückstand hinterher. Hätten sie zusammenhängend in der Grundformation der Punktspiele agiert, wäre dies nicht passiert. Enrico Bolduan, Lars Melzer oder Sascha Kuhnigk etwa spielten nur nach der Halbzeitpause. Jaroslaw Galus, vorgestern mit fünf Toren erfolgreichster VfL-Werfer, hatte da bereits Feierabend. Auch aus diesem Grund ist das Endresultat nicht mit normalem Maßstab zu bewerten.
Was beim Verlierer auffiel, war die verhältnismäßig hohe Zahl an Pfosten- und Lattentreffern, die den Betrachter ganz eigentümlich an manche Partie der Potsdamer in der Hinrunde der 2. Bundesliga Nord erinnerte. Etliche Würfe verfehlten das Tor gleich ganz. Zudem hatten die noch ernsthaft um den Regionalliga-Aufstieg mitspielenden Berliner mit Maurice Castillo und Sven Plötz zwei sehr gute Torhüter aufgeboten. „Ich denke, die Sache hier hat ihren Zweck erfüllt. Das Resultat ist nicht wirklich wichtig. Wir müssen jedoch in den kommenden Tagen konzentriert arbeiten“, befand Enrico Bolduan kurz vor der Heimfahrt.
Unmittelbar nach dem Eintreffen am Spielort hatten sich die Brüder Marc und Jan Thiele als Nothelfer für einen Freizeitfußballer betätigt, der vor der Halle einen lebensbedrohlichen Kreislaufzusammenbruch erlitten hatte.
1.VfL Potsdam: Wagner, Pahl, Herholc; Pohlack (2), Böhm (3), Melzer (4), Bolduan (1), Galus (5), Schücke (3), Kuhnigk (4), Piske (1), Schugardt (2), Stölzig, Thiele (2), Wendlandt (4), Baumgart (3/3).
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