
© FHP
Homepage: Ideen für die elektronische Tafel FH-Projekt untersucht Whiteboards an Schulen
Sie ersetzen Kreide und Tafeldienst durch ein multimediales Angebot und gelten im modernen Klassenzimmer als der letzte Schrei – die Whiteboards. Dennoch werde ihr Potenzial noch längst nicht in vollem Maße ausgeschöpft, so Monika Hoinkis.
Stand:
Sie ersetzen Kreide und Tafeldienst durch ein multimediales Angebot und gelten im modernen Klassenzimmer als der letzte Schrei – die Whiteboards. Dennoch werde ihr Potenzial noch längst nicht in vollem Maße ausgeschöpft, so Monika Hoinkis. Die Professorin der Potsdamer Fachhochschule im Fachbereich Design sieht den Grund hierfür mitunter darin, dass Lehrer mit der Technik oft alleingelassen würden. Für Designer vermutet Hoinkis in der modernen Lehrmethode somit ein ganz neues Betätigungsfeld. Kurzerhand machte sie es zum Thema eines ihrer Grundlagenseminare. Besonders wichtig war ihr dabei die direkte Zusammenarbeit mit einer Schule.
Aufgabe der Studierenden war es, ein Programm für die technischen Tafeln zu entwerfen, das Kinder zum Lernen animiert. Dieses interaktive Tafelbild wurde dann Anfang Januar den Kindern der Grundschule am Bornstedter Feld präsentiert. Sie ist gleich neben dem FH-Campus Pappelallee gelegen und arbeitet ausschließlich mit Whiteboards. Die Arbeiten sollten nicht allein zu Hause am Computer entstehen, sondern in „Feldarbeit“, wie Hoinkis es nennt. Besonders der direkte Austausch mit den Kindern war wichtig.
Geboren wurde die Projektidee, als ein junges Unternehmen die Zusammenarbeit mit der FH suchte. Es stellt sogenannte „Boardstories“ für Whiteboards her, also interaktive Geschichten, die Lesen und Sehen vereinen. Hoinkis fragte dann bei der Grundschule an und traf auf großes Interesse. „Einige Lehrer sagten mir, dass sie teilweise ihre Sommerferien damit verbringen müssten, interaktive Tafelbilder zu erstellen.“ Die Einfälle der Studierenden waren also willkommen. So entstand zum Beispiel die Idee für ein Programm, das zum Schreiben anregen soll. Ein Kind schreibt etwa: „Der Junge isst einen Apfel“ und auf dem Whiteboard tauchen ein Junge und ein Apfel auf. Eine andere Idee nutzt die Kamera, die in das Whiteboard integriert ist. Die Kinder malen die Protagonisten ihrer Lieblingsgeschichte und scannen diese über die Kamera ein. Später sehen sie dann ihre eigenen Zeichnungen in der interaktiven Boardstory mitspielen.
Bei all ihren Vorzügen gibt es auch Kritik an den Whiteboards. „Ich selbst war am Anfang skeptisch“, sagt Hoinkis. Während der Arbeit hätte sie aber bemerkt, wie positiv die Kinder auf die neue Technik reagierten und dass andere Materialien wie Bücher von den Whiteboards nicht verdrängt würden. So hätten die Kinder auch viel Spaß an der Präsentation der Studierenden gehabt, es sei jedoch schwer gewesen, eine wirkliche Beurteilung von ihnen zu bekommen. „Kinder orientieren sich oft an der Gruppe“, so Hoinkis. Daher kam ihr die Idee, das Projekt später weiter auszubauen. Studierende des Fachbereichs Sozialwesen könnten zum Beispiel miteinbezogen werden und die Kinder betreuen.
Hoinkis hofft, dass aus einigen der Ideen später finanzierte Projekte werden könnten, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Firma für Boardstories. Als Erfolg würde sie es aber auch schon sehen, ein Bewusstsein für das neue Betätigungsfeld geschaffen zu haben. Und solange es sich noch etabliert, könne man es als Übungsfeld nutzen. „Vielleicht greift ja einer der Studierenden den Lehrern mal unter die Arme.“ Clara Neubert
Clara Neubert
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: