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Agrarforscher stellen zum Weltwassertag Arbeit vor
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Die Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Agrartechnik arbeiten an Lösungen, das Wassermanagement und die Wassereffizienz in der landwirtschaftlichen Produktion zu verbessern. Aus Anlass des internationalen Weltwassertages stellte das Institut für Agrartechnik in Potsdam-Bornim (ATB) gestern seine Tätigkeit auf diesem Feld vor. Als Grundlage zur Produktion von Nahrungsmitteln rücke die zunehmend knapper werdende Ressource Wasser immer stärker in den Fokus. Selbst ohne Klimaänderungseffekte würden weltweit auf Grund des Bevölkerungswachstums die pro Kopf verfügbaren Wasserreserven im Jahr 2050 um die Hälfte zurückgehen.
„Global ist die Bewässerungslandwirtschaft mit einem Anteil von 70 Prozent derzeit der weltweit größte Wassernutzer – und wird es bleiben müssen, um auch in Zukunft die Lebensmittelerzeugung unter veränderten Bedingungen sicherzustellen“, so die Analyse der Agrarforscher. Ein Forschungsprojekt am ATB widmet sich nun der Frage, welche Maßnahmen sich am besten eignen, einer zunehmenden Beanspruchung von Wasserressourcen für die Lebensmittelproduktion entgegenzuwirken. Das Projekt AgroHyd wurde Anfang 2011 am ATB gestartet. Im Fokus steht die Entwicklung einer für landwirtschaftliche Produktionssysteme geeigneten Bilanzierungsmethode. Diese soll eine belastbare und präzise Aussagen darüber ermöglichen, auf welche Weise bei der Produktion von Agrargütern am besten Wasser eingespart werden kann.
Die Potsdamer Agrarforscher arbeiten zudem auch am optimierten Bewässerungsmanagement. Ziel ist dabei die Entwicklung eines internetgestützten Informations- und Beratungssystems für die „operative Bewässerungssteuerung“. Das System soll Landwirten unter anderem Unterstützung dabei bieten, die Bewässerungseignung ihrer Ackerflächen zu ermitteln. „Es soll auch Empfehlungen geben zu Auswahl und Einsatz geeigneter Bewässerungssysteme“, so das ATB. Das Nährstoff-Recycling aus kommunalen Abwässern ist ein weiteres Forschungsfeld am Agrar-Institut. Die Wissenschaftler würden daran arbeiten, mit neuartigen Verfahren Stoffe wie Magnesiumammoniumphosphat aus dem Abwasser abzutrennen, um den zurückgewonnenen Phosphor als Dünger in der Landwirtschaft nutzbar zu machen.
In dieser Woche fand am ATB zudem die 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsforschung (Pflanzliche Nahrungsmittel) statt. Im Mittelpunkt standen die Verarbeitung und die gesundheitliche Bewertung von frischen Nahrungsmitteln aus Pflanzen. Die agrartechnische Forschung nehme eine Schlüsselfunktion beim schonenden Einsatz natürlicher Ressourcen ein, erklärte das ATB dazu. „Eine durchgängige Qualitätssicherung vom Erzeuger bis zum Verbraucher zielt nicht nur auf mehr Lebensmittelsicherheit, es gilt auch, wirtschaftliche Verluste zu vermeiden“, so die Agrarforscher. Kix
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