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Landeshauptstadt: Ideen verworfen

Jugendarbeit: Kritik an der Fraktion Die Andere

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Die Debatte um Jugendarbeit in Potsdam geht weiter: Am Donnerstagabend trafen sich Jugendklubleiter und Streetworker mit der Fraktion Die Andere, die jüngst ein Papier mit Reformvorschlägen zur Arbeit mit Jugendlichen vorgelegt hatten – ohne vorher Rücksprache mit Betroffenen zu halten. „Ich denke aber, dass wir an der richtigen Stelle gebohrt haben“, sagte Jörg Kwapis von der Fraktion gestern den PNN auf Anfrage. Er bestätigte eine Diskussion mit „vielen Emotionen“.

Unter anderem hatte Die Andere ein „standardisiertes Abendbrotangebot“ in den Klubs gefordert, ebenso Raucherräume und mehr Klubdiskotheken. Nachtschichtsozialarbeit und ein Modellprojekt in der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen. Übrig geblieben ist davon das Modellprojekt: Mit den Streetworkern des „Wildwuchs“–Projekts sollen nun der Bedarf und die Möglichkeiten für ein solches Vorhaben geprüft werden.

Andere Ideen der Fraktion stoßen dagegen auf Ablehnung – oder sind aus Sicht der Klubs bereits vorhanden. „Regelmäßiges Kochen und gemeinsames Essen sowie musikalische Angebote gibt es schon“, sagte Tabea Mielke, Sprecherin des Arbeitskreises der Kinder- und Jugendfreizeitstätten Potsdams, dem Dach der Klubs. Andere Teilnehmer sprachen deswegen gegenüber den PNN nach der Sitzung von einem „Schnellschuss“ der Fraktion: Vorm Schreiben eines Konzepts müssten Zahlen recherchiert werden, was überhaupt schon vorhanden sei.

Zudem seien Ideen, wie von der Fraktion vorgeschlagen, „oft nicht bedarfsorientiert und praktikabel“, sagte Tabea Mielke. Separierte Raucherräume kämen schon wegen der Gesetzeslage nicht in Frage. Dennoch würden weitere Gespräche mit der Fraktion geführt.

Das Konzept der Fraktion ist nicht der einzige Vorstoß zu Reformen in der Potsdamer Jugendarbeit: So will Jugendamtschef Norbert Schweers ab dem nächstem Jahr Leistungsverträge für Jugendklubs einführen (PNN berichteten). H. Kramer

H. Kramer

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