Landeshauptstadt: Ideen werden Produkte
Preise im Senior Coaching Service 2008 verliehen
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13 Bagger gehen am Tag über den virtuellen Ladentisch; alle sechs Minuten wechselt im Internet-Kaufhaus Ebay ein Gartenzwerg den Besitzer. Aus dem digitalen Sperrmüll-Handel ist ein professioneller Handelsplatz geworden, deren Verkäufer 3000 E-Mails am Tag bekommen, berichtet Prof. Dieter Wagner. Der Direktor am Centrum für Entrepreneurship und Innovation der Universität Potsdam (CEIP) hielt am Montagabend die Laudatio für den dritten Preis im Senior Coaching Service Wettbewerb 2008, bei dem ehemalige Siemens-Manager jungen Wissenschaftlern dabei helfen, aus ihren Ideen marktfähige Produkte zu etablieren.
Die Studenten der Uni Potsdam Babette Grothe, Moritz Nickel und Derk Loebus haben in ihrem „Inbox Analytics“ genannten Projekt ein softwaregestütztes Analyse-Werkzeug für Internet-Händler entwickelt, mit dem es möglich ist, E-Mails effizienter zu verwalten und sie automatisch nach betriebswirtschaftlichen Informationen auszuwerten. Für ihren dritten Platz wird „Inbox Analytics“ mit 1000 Euro gefördert.
Über 1500 Euro und den zweiten Platz freuen sich die Studenten Tino Truppel, Volker Gersabeck, Silvan T. Golega und Phillip Huy vom Hasso-Plattner-Institut. Sie haben einen Software-Prototyp für die Konzeption und den Test benutzerfreundlicher Internet-Seiten entwickelt. Damit werde Kunden die Nutzung internetgestützter Dienstleistungen erleichtert.
Den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis errangen Dr. Georg Strompen, Dr. Uwe Hohmann und Dr. Hanna Witucka-Wall von der Uni Potsdam mit ihrem Projekt Gebitz – Gesellschaft für biotechnologische Züchtung. Das von den Biologen vorgelegte Geschäftsmodell ist „erfolgversprechend“, so die Präsidentin der Uni Potsdam, Prof. Sabine Kunst. Die drei Forscher haben eine wissenschaftliche Methode entwickelt, wie die Entwicklungszeit neuer Nutzpflanzen wie Mais, Weizen oder Soja verkürzt und die Entwicklungskosten halbiert werden können. Pflanzen, erklärt Dr. Hohmann, haben eine „natürliche Diversität“ – sie kommen in genetischer Vielfalt vor. So hat sich die in der Forschung verwendete Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) sowohl an die Lebensbedingungen am Polarkreis wie am Äquator angepasst. Bis zu 10 000 Pflanzen verschiedener Ökotypen werden in einer Forschungsreihe angebaut und dann auf gewünschte Eigenschaften hin untersucht. Mit dem neuen Gebitz-Verfahren könne dies schneller und effizienter geschehen, so die drei Wissenschaftler. Mit dem Preisgeld wollen sie ihre erste Büro-Ausstattung im GoIn-Kubator in Golm finanzieren. Zudem erhält das Projekt Gebitz ein Existenzgründungsstipendium vom Bundeswirtschaftsministerium. gb
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