
© Jan Hübner
Sport: Ideenarm am Netz
Die Volleyballerinnen des SC Potsdam verlieren wegen zu vielen Angriffsfehlern mit 0:3 in Wiesbaden
Stand:
Alberto Salomoni hatte sein Team vor dem Spiel gegen den VC Wiesbaden noch ausdrücklich bei der Videoanalyse darauf hingewiesen: Wiesbaden mache viele Punkte, indem die Angreiferinnen den gegnerischen Block so anspielen, dass der geblockte Ball direkt ins Aus fällt. Und dann war genau dieser erklärte Spielzug auch gegen die Potsdamerinnen der größte Punktelieferant für den Tabellenzweiten. Mit 0:3 (19:25, 14:25, 19:25) unterlag der SC Potsdam am Samstagabend vor 1200 Zuschauern beim VC Wiesbaden.
„Im Großen und Ganzen spiegelt das Ergebnis auch den Verlauf des Spiels wider“, analysierte Eugen Benzel, Teammanager des SC Potsdam, die Auswärtspartie. Im ersten Satz zeigten sich die Potsdamerinnen zwar kämpferisch, aber ließen ein wenig die Emotionen vermissen. Bis zum 14:14 waren sie durchaus auf Augenhöhe und schafften es, Wiesbadens Top-Angreiferin, Karine Muijlwijk, gut unter Kontrolle zu halten. „Wiesbaden hat außerdem von Beginn an versucht, uns durch seine Aufschläge in die Bredouille zu bringen“, so Benzel. In der Annahme stand der SC allerdings an diesem Abend sehr sicher. Neuzugang Brittney Page, die erst am Donnerstag in Potsdam landete und nur eine gemeinsame Trainingseinheit absolvieren konnte, präsentierte sich als sichere Annahmespielerin. Bei 16 Aufschlägen, die direkt auf die Kanadierin gingen, unterlief der 30-Jährigen nur ein einziger Annahmefehler. „Im Angriff hat man leider gemerkt, dass die Abstimmung nach einer gemeinsamen Trainingseinheit noch nicht wirklich stimmt“, merkte Benzel an. Die Anspiele von Doreen Engel, die wegen der Verletzung von Elisa Muri in Wiesbaden Einzelkämpferin auf der Zuspiel-Position war, seien oftmals so gekommen, dass Page nur gehemmt ihre Schmetterbälle einsetzen konnte. „Man hat allerdings gesehen, dass sie eine enorme Sprungkraft hat“, so Benzel.
Nach einem guten ersten Satz folgte ein völliger Einbruch im zweiten Spielabschnitt. Viele Angriffsfehler aufseiten des SC und die sogenannten Block-out-Punkte der Hessinnen führten zur deutlichen Satzniederlage von 14:25. Es folgte eine laute Kabinenansage von Trainer Salomoni in der zehnminütigen Satzpause, die es in Wiesbaden – anders als in der Arena am Luftschiffhafen – zwischen dem zweiten und dritten Spielabschnitt gibt. Folglich gingen die SC-Damen mit viel mehr Elan als noch im zweiten Satz zu Werke. Bis zum 10:10 gestaltete sich ein ausgeglichenes Spiel. Allerdings war es auch dann wieder das ideenarme Angriffsspiel, welches einen Erfolg der Potsdamerinnen verhinderte. „Durch den Ausfall von Elisa Muri fehlten uns die Varianten im Angriffsspiel. Wiesbaden konnte sich somit gut auf uns einstellen“, so Benzel.
Trotz der Niederlage steht der SC Potsdam weiterhin auf dem 6. Tabellenplatz. Am kommenden Sonntag ist der Tabellenvorletzte aus Köpenick zu Gast in der MBS-Arena.
Potsdam: Radzuweit, Rühl, Sajdova, Muri (ohne Einsatz), Jelic, Gründing, Engel, Dreblow (o.E.), Dörfler, Cutuk, Page, Murray Méthot, Rivero (o.E.). Luisa Müller
Luisa Müller
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