zum Hauptinhalt

Sport: Im Gespräch

Der Kunstraum geht ins sechste Jahr. Können Sie bereits eine erste Bilanz ziehen?

Stand:

Der Kunstraum geht ins sechste Jahr. Können Sie bereits eine erste Bilanz ziehen?

Insgesamt lässt sich eine sehr positive Bilanz ziehen. Es waren fünf extrem aufregende Jahre, in denen es durchaus auch Rückschläge gab. Die Insolvenz des Trägervereins Waschhaus e.V. 2008 hat die Arbeit des Kunstraums sehr belastet, da eine kontinuierliche und langfristige Planung unmöglich wurde. Aber auch diese Phase haben wir gut überstanden und 2010 wurde zum erfolgreichsten Jahr in der noch jungen Kunstraum-Geschichte. Dies gilt für die Besucherzahlen und vor allem für die überregionale Wahrnehmung. So war die „Kunduz-Ausstellung“ nicht nur national in allen Medien vertreten, sondern fand auch in der internationalen Presse ein großes Echo. Auch unser bisher größtes und aufwändigstes Projekt, die Gruppenausstellung „Ich Wicht“, hat maßgeblich dazu beigetragen, den Kunstraum weiter als wichtigen Standort für Bildende Kunst in der Region zu etablieren.

Wie finanzieren Sie Ihre Ausstellungen?

Es gibt eine Basisfinanzierung, die nicht ansatzweise ausreicht, um kontinuierlich, anspruchsvolle Projekte zu realisieren. Im letzten Jahr ist es gelungen, etwa 50 000 Euro an Drittmitteln zu akquirieren, so dass es möglich war, durchgängig ein hochwertiges Ausstellungsprogramm anzubieten.

Wo liegen Ihre inhaltlichen Schwerpunkte? Hat sich das Profil in den ersten fünf Jahren verändert?

Wir verstehen uns als ein Forum für junge, zeitgenössische Kunst. Wobei renommierte Künstler genauso präsentiert werden, wie experimentelle Ansätze junger, noch nicht etablierter Künstler, die Wagnisse jenseits gängiger Darstellungsideen eingehen. Besonders spannend wird es dann, wenn beides aufeinandertrifft. Wie in der „Ich Wicht“-Ausstellung, in der neben einer Arbeit des Turner-Prize-Trägers Mark Wallinger, Positionen von Künstlern wie Felix Schramm oder Albrecht Schäfer gezeigt wurden. Zentraler Schwerpunkt in unserem Programm ist die Fotografie. Hier insbesondere die Dokumentar- und journalistische Fotografie. Dies ist für eine Galerie ein eher ungewöhnlicher Ansatz, der uns aber wichtig ist, da wir so einem breiten Publikum, Themen nahebringen können, die gern ignoriert oder verdrängt werden.

Was erwartet uns in diesem Jahr?

Derzeit läuft noch die Gruppenausstellung „Site“, die sich mit Raum und Architektur beschäftigt. Ab April präsentieren wir mit Michael Ruetz einen der renommiertesten deutschen Fotografen. Im Sommer zeigt der Potsdamer Fotokünstler Steffen Mühle seinen Beitrag zum diesjährigen Filmjahr. Erwähnt sei auch das Multi-Media-Projekt „Alias Yederbeck“ zum Ende des Jahres. Ich würde behaupten, dass in Potsdam etwas Vergleichbares noch nicht zu sehen war.

Katja Dietrich-Kröck leitet die Waschhaus-Galerie Kunstraum

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })