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Landeshauptstadt: Im „Lehmofen“ türkisch kochen Deutsche und Türken einander näher bringen

Ab Januar können die Potsdamer in der Voltaire-Gesamtschule Türkisch lernen. Dies ist eines der Angebote des Türkisch-Deutschen Clubs (TDC) Potsdam e.

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Ab Januar können die Potsdamer in der Voltaire-Gesamtschule Türkisch lernen. Dies ist eines der Angebote des Türkisch-Deutschen Clubs (TDC) Potsdam e.V. Der Vorsitzende Hikmet Güvenc, Mitarbeiter der türkischen Botschaft in Berlin, und seine Stellvetreterin Monika Scheufler, frühere Präsidentin der Wasserschutzpolizei, stellten den Ende November gegründeten Verein am Donnerstagabend im Ascot-Bristol-Hotel vor. Er will Deutsche und Türken – etwa 150 wohnen jetzt in Potsdam – durch kulturelle, sportliche und gesellige Begegnungen einander näher bringen. Als politisches Forum, in dem EU-Beitritt, Armenierverfolgung oder Kopftuchstreit diskutiert werden, versteht er sich nicht.

Güvenc möchte den Schüleraustausch, den er bereits einmal angeschoben hatte, wiederbeleben und strebt eine Städtepartnerschaft an. Diese Idee will der Club auf einem Neujahrsempfang Oberbürgermeister Jann Jakobs nahebringen. Ob dafür allerdings wie angedacht der eher kleine Badeort Turunc an der Ägäis in Frage kommt, sei dahingestellt. Im Jahresprogramm des Vereins stehen Treffen mit in Potsdam studierenden oder als Unternehmer tätigen Türken, von Wissenschaftlern, Künstlern und Journalisten beider Länder. Im Ascot-Bristol und im „Lehmofen“ wollen Klubmitglieder gemeinsam Spezialitäten ihrer jeweiligen Landesküche vorstellen. Vorgesehen sind eine „Orientalische Nacht“, ein literarischer Abend über Nasreddin Hodscha, den „türkischen Eulenspiegel“, sowie ein Modeball. Auch den Nikolaus lässt der Club nicht aus, denn der sei ja schließlich Bischof in der zur Türkei gehörenden Stadt Myra gewesen. In der Großstadt Antalya oder in Turunc möchte er eine Dépendance gründen.

Der Clubvorstand scheint gut aufgestellt, um dieses reichhaltige Programm zu bewältigten. Vor drei Jahren war Hikmet Güvenc mit dem Versuch einer ähnlichen Vereinsgründung bereits einmal gescheitert. Durch Türkischkurse, Schüleraustausch und das alljährlich von ihm organisierte Hallenfußballturnier der Botschaften hatte er jedoch unbeirrt an seinem Ziel festgehalten, in seiner Wahlheimat für Verständigung und Toleranz zu wirken. Seit zwei Jahren besteht in Potsdam auch ein Anatolisch-Deutscher Verein, der sich in seiner Satzung ähnliche Ziele setzt. Er ist aber bisher nicht durch Veranstaltungen öffentlichkeitswirksam geworden. E. Hoh

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