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ATLAS: Im Prinzip: gut

Es gibt Fehden, die werden zu Recht geführt, manche nur aus Tradition. In Potsdam droht eine Tradition zu werden, die man nicht führen müsste: die zwischen Stadt und Land um die Potsdamer Regelung der Sonntags-Öffnungszeiten.

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Es gibt Fehden, die werden zu Recht geführt, manche nur aus Tradition. In Potsdam droht eine Tradition zu werden, die man nicht führen müsste: die zwischen Stadt und Land um die Potsdamer Regelung der Sonntags-Öffnungszeiten. Sechs Sonntage sollen erlaubt sein, sagen Land, Kirchen und Gewerkschaften. Mehr als sechs Sonntage soll auch kein Laden öffnen dürfen, sagt die Stadt. Also: Im Prinzip alles gut. Allerdings soll in Potsdam geöffnet werden, wie die Feste fallen – in einzelnen Teilen der Stadt. Zusammen also an neun Sonntagen. Also, in Gottes und Gewerkschafts Namen: ein Problem.

Ein Problem? Kein Angestellter wird in Potsdam mehr arbeiten müssen, als anderswo im Land. Niemand wird über den Tisch gezogen, niemandes Recht verletzt. Und niemand käme auf die Idee im gesamten Nordwesten Brandenburgs für Wittenberge, Perleberg, Kyritz, Wittstock, Neuruppin, Rheinsberg und das Heer an Dörfern und Ämtern die Einkaufssonntage zusammenzuzählen und insgesamt nur sechs zu erlauben – schließlich haben die Kreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin zusammen auch nicht mehr Einwohner als die – kreisfreie – Landeshauptstadt. Also: Es gibt keinen echten Grund, Potsdams Kreativität, derart zu bekämpfen. Außer: aus Prinzip.

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