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An der Nadel. Oberbürgermeister Jann Jakobs will Vorbild sein.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Im Rathaus flachgelegt

Jeder dritte Potsdamer könnte Blut spenden – aber kaum einer tut es

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Mittwochmittag, zwölf Uhr. Der Raum 124 im Stadthaus erinnert an eine Krankenstation, fünf Liegen sind hier aufgestellt – provisorisch. Doch nur eine Pritsche wird von Kameraleuten und Presse vereinnahmt. Auf ihr liegt Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD): Am gestrigen Mittwoch hat er öffentlichkeitswirksam Blut gespendet.

Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat im Stadthaus seit 2007 eine seiner sechzig Außenstellen in Potsdam, an der Freiwillige einige Tage im Jahr Blut spenden können, erklärt Dania Kern, Mitarbeiterin im DRK-Blutspendeinstitut. Immerhin ein gutes Drittel der Potsdamer sei spendeberechtigt. Davon nehmen jedoch nur etwa drei Prozent die Möglichkeit zum Blutspenden wirklich wahr. Dania Kern würde sich mehr Bereitschaft wünschen. Im Rathaus sei die Beteiligung jedoch zufriedenstellend, lobt sie. „An jedem der sechs Tage, die wir im Jahr hier vor Ort im Stadthaus sind, beteiligen sich im Durchschnitt etwa sechzig Spender an der Aktion“, berichtet sie.

Oberbürgermeister Jakobs habe schon mehrfach Blut gespendet, nimmt das Angebot vor Ort jedoch zum ersten Mal wahr. Deshalb war er vor der Blutabnahme auch nicht sonderlich nervös: „Ich kann bloß kein Blut sehen, aber man kann ja weggucken“, meinte er abgeklärt. Er wisse auch um die Vorbildfunktion, die er als öffentliche Person zu erfüllen habe: „Es gibt weltweit einen wirklich enormen Bedarf an Blutkonserven, da sollte man als gesunder Mensch mit gutem Beispiel vorangehen und spenden.“

Dennoch musste auch Jakobs den Weg jedes Spenders gehen: Fragebogen, Bluttest, Vorgespräch. Die Blutkontrolle übernahm Anna Mühle, die derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. „Ich respektiere jeden Spender gleichermaßen für seinen Einsatz“, sagte die 18-Jährige. Auch Institutsleiter Roland Karl betont: „Jeder Freiwillige ist bei uns herzlich willkommen.“ Spender können auch zum DRK-Institut in die Hebbelstraße kommen: Geöffnet ist am heutigen Donnerstag von 12 bis 19 Uhr oder am Freitag von 7 bis 12 Uhr und 15 bis 19 Uhr. lnr

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