Sport: Im Rhythmus bleiben
Volleyball-Trainer Volker Knedel hat derzeit allen Grund zur Zufriedenheit
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Die Vorweihnachtszeit bietet gemeinhin Gelegenheit, jüngste Entwicklungen in Ruhe zu bilanzieren. Volker Knedel wird sich heute Abend womöglich einen kleinen Moment der Ruhe gönnen und Einkehr halten. Geschehen könnte dies in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee, wo sich die beiden leistungsstärksten Potsdamer Volleyballteams zu einem spaßbetonten Mixedturnier treffen.
Knedel betreut bei beiden sehr erfolgreich den Trainingsbetrieb. Die USV-Männer eilten zuletzt in der Regionalliga Nordost von Sieg zu Sieg. Der 42-Jährige geht mit diesem Fakt angemessen um. Er kennt die sportlichen Möglichkeiten, die die Truppe bei vollzähliger Anwesenheit hat. Seine durchgängige Anwesenheit bei Punktspielen ist längst nicht mehr erforderlich, auch weil mit Erik Heidemann ein exzellenter Methodiker im Bedarfsfall einspringen kann. „Die Jungs machen ihr Ding, und ich bin derzeit einfach gern mit ihnen zusammen“, sagt Knedel und weiß um die ideal zu nennende Mischung von vordergründiger Freude am Volleyball und unbedingtem Ehrgeiz im Wettkampf. Die Sache ist seit Jahren gewachsen und der unvoreingenommene Beobachter empfindet Freude daran, wie hier ein Trupp Gleichgesinnter immer noch auf der Suche nach der Endlichkeit eigener Möglichkeiten ist.
Volker Knedel ist quasi Doppelfunktionär und war als solcher auf völlig verschiedene Weise gefordert. Die Volleyballerinnen des SC Potsdam haben binnen kurzer Zeit eine rasante Entwicklung genommen. Zauderer, die noch vor Monaten den Sinn des Gangs in die 2. Bundesliga anzweifelten, sind längst bekehrt. Mit 12:8 Punkten steht das Team besser als erwartet da. „Wir haben uns an die Anforderungen gewöhnt und könnten uns nicht vorstellen, demnächst wieder auf niedrigerem Niveau um Punkte zu spielen“, sagt Mittelblockerin Julia Plaschke, die neben Sandra Piasecki am stabilsten durch den Herbst kam. Die Außenangreiferin steht als Junioren-Auswahlspielerin im Beach-Volleyball für die Rückrunde nur punktuell zur Verfügung. Was dies für den Jahresauftakt 2006 bedeutet, muss sich zeigen.
Der SC Potsdam tritt erst wieder am 4. Februar vor heimischem Publikum gegen den VC Parchim an. Zuvor sind die drei derzeit vor dem Tabellenvierten liegenden Vertretungen auswärts zu bespielen. Den Anfang macht am 8. Januar die Partie beim TSV Spandau. Es folgt der Rückrundenauftakt beim VC Olympia Berlin (14. Januar) und das Match beim SCU Emlichheim (29. Januar). Knedel abwiegelnd: „Es ist natürlich möglich, dass wir die drei Dinger verlieren. Ich baue aber darauf, dass wir auswärts nach wie vor unbelasteter aufspielen. Volleyball ist eben kopflastig. Wenn kein Druck da ist und die Erwartungen nicht überborden, lässt sich ganz anders agieren.“
Um im Rhythmus zu bleiben, wird Volker Knedel das Team zwischen Weihnachten und Neujahr dreimal trainieren lassen. „Niemand hat sich beschwert, als ich dies verkündet habe“, erzählt er und gibt Einblick in den Alltag der Spielerinnen. Es gibt niemanden, der nicht neben dem Sport zeitlich total eingespannt wäre. Anika Zülow, Claudia Ahlert, Verena Poppe und Susanne Langer machen noch ihr Abitur. Martina Gast pendelt studienbedingt zwischen Potsdam und Berlin, Julia Plaschke als künftige Physiotherapeutin zwischen Potsdam und Brandenburg/Havel. „Ich habe riesigen Respekt davor, was die Mädels auf sich nehmen“, sagt er und lässt durchblicken, dass darin womöglich ein Geheimnis des gemeinschaflichen Erfolges zu finden ist.
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