Sport: Im richtigen Moment war Pahl wieder da VfL-Handballer spielten beim BFC Preussen 27:27
Dieter Padditz aus Bad Schwartau schien auf diese Situation regelrecht gewartet zu haben. Mit leicht angedeutetem Lächeln griff der Schiedsrichter am vergangenen Samstag drei Sekunden vor Ende des Regionalliga-Handballspiels zwischen dem BFC Preussen und dem 1.
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Dieter Padditz aus Bad Schwartau schien auf diese Situation regelrecht gewartet zu haben. Mit leicht angedeutetem Lächeln griff der Schiedsrichter am vergangenen Samstag drei Sekunden vor Ende des Regionalliga-Handballspiels zwischen dem BFC Preussen und dem 1.VfL Potsdam zur Pfeife und entschied auf Siebenmeter für die Berliner. Der Norddeutsche wollte, wo kein klarer Körperkontakt auszumachen war (VfL-Abwehrspieler Göran Böhm: „Wir haben den entsprechenden Mann nur begleitet.“) einen Regelverstoß gesehen haben. Zuvor schon sah sich Padditz bei einigen Entscheidungen (Zeitstrafen, Zeitspiel) dem Unwillen der VfL-Beteiligten ausgesetzt. Der Siebenmeter hingegen glich fast schon einer Peinlichkeit, deren unangenehme Folgen für die Gäste aus Potsdam ausgerechnet Christian Pahl abwandte. Der an diesem Tag doch erheblich erfolgloser als gewohnt haltende VfL-Schlussmann parierte den von Alexander Schwabe geworfenen Ball. Es blieb beim 27:27 (13:10) und somit bei einem Endresultat, das den Spielanteilen gerecht wurde.
Vor 250 Zuschauern in der Bialik- Halle in Berlin-Lankwitz führten die Potsdamer bereits mit 7:4 (15.) ehe sie in der folgenden Viertelstunde bis zur Pause nur noch drei Tore warfen. „Davon erholst du dich nur schwer“, wertete Abwehrspieler Tobias Kurtz hinterher. Dem VfL gelang dies, obwohl er an diesem Abend im Rückraum sehr schwach agierte und auch die Außenpositionen zu selten ins eigene Offensivspiel einbezog.
Die Quote der Torwurfeffektivität, VfL-Trainer Peter Melzer hatte sie sofort parat, betrug 63 Prozent. Melzer: „Für uns ist dies ein Spitzenwert, der im Normalfall auch zum Sieg reicht.“ Es waren Enrico Bolduan, der nach der Pause neun seiner 13 Treffer erzielte, und der erst spät in erforderlicher Qualität ins VfL-Spiel einbezogene Jörg Reimann, die dem Gast in diesem flotten Spiel auf gutem Niveau vor einer unangenehmen Überraschung bewahrten. Bolduan warf vorgestern um 18.24 Uhr sein einhundertstes Saisontor und dürfte seinen neunten Platz in der Torschützenliste nach dieser Torhausse erheblich verbessert haben. Und er kanalisierte gemeinsam mit Reimann nach der Pause die Wut der Potsdamer über eigene Unzulänglichkeiten und die Leistung eines der beiden Schiedsrichter, die selbst von Teilen des Berliner Publikums nachvollzogen werden konnte.
Gut, dass die Missklänge nach der Partie nicht länger als nötig beschäftigten. Beim VfL dominierte bald die Erkenntnis, mit dem Endresultat gut bedient zu sein und nach der gebotenen Leistung einen Sieg nicht verdient zu haben.
1.VfL: Pahl, Lessig; Böhm, Pohlack 3, Kurtz, Lenser 2, Bolduan 13/4, Volquardsen, Schmidt 1, Reimann 7, Piske 1, Bieganski, Schugardt.
Thomas Gantz
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