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Landeshauptstadt: Im Schloss regiert jetzt das Volk
Die Fahne ist gehisst, die Technik hochgefahren: Der neue Landtag ist in Betrieb
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Der neue Brandenburger Landtag im Stadtschloss auf dem Alten Markt hat offiziell den Betrieb aufgenommen. Auf dem Dach des wiedererrichteten Knobelsdorff-Schlosses wurde am Dienstagvormittag die Landesfahne gehisst. Als ersten offiziellen Gast empfing Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD) den portugiesischen Botschafter Luís de Almeida Sampaio zum Antrittsbesuch.
Im Innern wurde gestern noch emsig ausgepackt, im Foyer stapelten sich die geleerten Umzugskartons. „Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter sitzt bereits tatendurstig an den neuen Schreibtischen“, sagte Landtagssprecherin Katrin Rautenberg. „Die anderen sind noch mit dem Auspacken beschäftigt.“ Mit der neuen Technik gebe es kaum Probleme, sagte Rautenberg. „Die Server sind problemlos hochgefahren, bis auf die Drucker in einigen Büros läuft alles.“
In den Büros ist auch noch das ein oder andere Erinnerungsstück aus dem alten Parlament auf dem Brauhausberg zu sehen. Landtagspräsident Fritsch hat sich den roten Adler aus dem alten Plenarsaal gesichert. Am vergangenen Donnerstag um 15 Uhr hatten alle Abgeordneten, ihre Mitarbeiter und jene der Verwaltung ihr altes Domizil auf dem Brauhausberg verlassen müssen. Zuvor waren 6000 Kisten verteilt, gepackt und von einem Umzugsunternehmen zum Stadtschloss gebracht worden. Zudem waren alle Computer- und Telefonsysteme heruntergefahren worden, die Fraktionen arbeiteten von zu Hause aus.
Zu tun gab es für sie angesichts des Rücktritts von Justizminister Volkmar Schöneburg (Linke) am Samstag genug. Bereits am Montag tagte die Linksfraktion in ihren neuen Räumen, um über die Nachbesetzung des Ministerpostens zu beraten. Während die Parlamentarier ihr neues Domizil schon nutzen konnten, blieb Journalisten der Zutritt am Montag noch verwehrt: Wegen der noch laufenden Arbeiten in dem Gebäude durften sie es nicht betreten. Ob dies ein Einzelfall bleibt, lässt sich bereits am morgigen Donnerstag überprüfen: Dann befasst sich der Rechtsausschuss in einer Sondersitzung mit den Vorwürfen gegen Schöneburg. dpa/wik
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