zum Hauptinhalt

Von Thomas Gantz: Im Schnellverfahren

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam bezwangen den dezimiert antretenden USC Münster II mit 3:0

Stand:

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam machen sich allmählich immer stärker mit dem Gedanken vertraut, in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga zu spielen. Nach dem am vergangenen Samstag vor 310 Zuschauern in der Sporthalle HeinrichMann-Allee binnen 57 Minuten erspielten 3:0 (25:15, 25:15, 25:13) über den USC Münster II hat der souveräne Tabellenführer dafür weiterhin alle Trümpfe in der Hand.

SC-Trainer Jürgen Schier sprach nach der Partie davon, dass die Sache an sich gelaufen sei, er diese Botschaft in ihrer Klarheit gegenüber dem Team aus Gründen der Vorsicht so jedoch noch nicht eindeutig ausgesprochen habe. „So etwas macht man nicht. Um ganz sicher zu gehen, benötigen wir aus den sechs noch ausstehenden Partien drei Siege“, so Schier, dessen Blick sich immer auch auf den ominösen vierten Tabellenplatz richtet. Die im Spitzenfeld der 2. Bundesliga Nord platzierten Erstliga-Reserveteams aus Münster und Hamburg sowie der 1.VC Parchim als Nachwuchsleistungszentrum des Erstligisten Schweriner SC sind nicht aufstiegsberechtigt. Der SC Potsdam müsste in der Endabrechnung jedoch zumindest Tabellendritter werden, wenn er die Spielklasse, in der er jetzt die vierte Spielzeit in Folge absolviert, nach oben verlassen will.

Die Partie gegen die Zweitvertretung aus Münster litt vom Niveau her regelrecht unter der Tatsache, dass das Erstliga-Aufgebot des neunfachen deutschen Meisters vergangener Jahre einige Zweitliga-Spielerinnen für sein morgiges Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen beansprucht. „Diese Situation ist natürlich nicht angenehm. Wir hatten so von Vornherein keine Chance. Ich bin mir hier vorgekommen, als hätte ich mit acht Torhütern spielen müssen“, sagte Gästetrainer Christoph Kesselmeier nach der Partie.

Kesselmeiers Wertung lässt erahnen, worauf der SC Potsdam vorgestern bevorzugt Wert legte. Mit Ausnahme der erst kurzfristig wieder von einer fiebrigen Erkältung genesenen Anika Zülow konnte er sein komplettes Personal aufbieten. Dieser Umstand allein schon sorgte vor dem vermeintlichen Spitzenspiel für Selbstsicherheit und Entspannung. Der Tabellenführer spielte phasenweise extrem druckvoll (Alina Fröhlich, Ramona Stucki) und war durchgängig auf Fehlerminimierung bedacht. Im dritten Spielabschnitt hielt Münsters Blockspielerin Rebekka Tiemeyer der nervlichen Belastung nicht mehr stand, verletzte sich bei einer Aktion zudem noch, setzte sich auf die Wechselbank und verdrückte ein paar Tränen.

Mit Blickrichtung Aufstieg wird der SC Potsdam am kommenden Samstag einem echten Belastungstest unterzogen. Er gastiert in Parchim und spielt dort gegen das Team, das ihm derzeit vom Leistungsvermögen her am ehesten Probleme bereiten könnte. In vertrauter Umgebung tritt der Tabellenführer erst wieder am 28. März gegen den SC Union Emlichheim in Aktion – dann nach Lage der Dinge bereits als künftiger Erstligist.

Thomas Gantz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })