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Landeshauptstadt: Im Spätherbst Richtfest für den neuen Landtag

Minister Markov bei Baustellen-Begehung: Alle Bürger eingeladen / Bauarbeiten bis 22 Uhr beantragt

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Innenstadt - Auf der Landtagsbaustelle in der Potsdamer Mitte beginnen die Rohbauarbeiten. Das Richtfest für das neue brandenburgische Landesparlament in Gestalt des Knobelsdorffschen Stadtschlosses „findet voraussichtlich im Spätherbst 2011 statt“, kündigte Finanzminister Helmuth Markov (Linke) gestern bei einer Besichtigung der Baustelle an. Alle interessierten Bürger seien dazu eingeladen, erklärte der Minister auf PNN-Anfrage. Noch zur Grundsteinlegung im Februar waren nur geladene Gäste zugelassen, was zu teils heftiger Kritik in der Potsdamer Bürgerschaft geführt hatte.

Unklar ist laut Markov derzeit noch, an welchem Dach die Richtkrone errichtet werden soll, da die Dächer der beiden nördlichen Kopfbauten und des Südflügels zu unterschiedlichen Zeiten fertiggestellt werden. Die Entscheidung werde gemeinsam mit dem Landtag getroffen. Markov jedoch denkt, es werde voraussichtlich das Dach des nördlichen Kopfbaus sein.

Zu den Nachtragsforderungen seitens der Baufirma BAM Deutschland AG erklärte der Minister lediglich: „Wir sind auf dem Weg zu einer endgültigen Klärung.“ Markov: „Über Zahlen reden wir, wenn es geklärt ist.“ Der neue Landtag wird im Zuge einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) von der BAM für 120 Millionen Euro errichtet und 30 Jahre lang betrieben. Zuletzt hatte die BAM beim Land Brandenburg 15,4 Millionen Euro Mehrkosten für den Bau geltend gemacht (PNN berichteten). Als Grund wurden schwierige Bodenverhältnisse und nachträgliche archäologische Grabungen angegeben.

Ebenfalls im Herbst dieses Jahres werde mit der Montage der Fassade begonnen, erklärte Markov weiter. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Landtages kündigte Markov für das zweite Halbjahr 2013 an. Bisher, erklärte der Minister, sei der Baufortschritt wenig sichtbar gewesen. Das werde sich nun ändern. Bereits Anfang August soll das Untergeschoss fertig sein. Im südlichen Bereich werde bereits Ende Juni mit den Wänden im Erdgeschoss begonnen und im Spätherbst soll das erste Dach im nördlichen Bereich der Kopfbauten errichtet werden.

„Wir kommen jetzt richtig in den Tritt“, erklärte der Leiter der BAM Deutschland AG, Thomas Weber. Seit Anfang der Woche stehe auch der fünfte Großkran; alle Bereiche der Baustelle seien nun belieferbar. Die Kräne hätten eine Auslegerlänge von 40 bis 60 Meter und müssten unter anderem 25 000 Kubikmeter Beton und 3600 Tonnen Bewehrungsstahl bewegen. Etwa 94 500 Kranbewegungen seien nötig. Jeder Kran müsse etwa zehn Hübe pro Stunde ausführen. Es gibt sogar eine Vorfahrtsregelung für die Kräne, um Zusammenstöße zu vermeiden, so Bauleiter Frank Lange.

Weber zufolge werde die zunehmende Bautätigkeit auf den angrenzenden Straßen aufgrund der vielen Materialanlieferungen deutlich spürbar sein – „auch in den Abendstunden“. Die BAM habe eine Verlängerung der zugelassenen Arbeitszeit beantragt, erklärte Weber weiter. Künftig werde zwischen 6 und 22 Uhr gebaut. Auch Nachtarbeit und Sonntagsschichten seien möglich. Die Zahl der Bauarbeiter auf der Baustelle werde von jetzt 60 auf über 100 ansteigen.

Noch Klärungsbedarf gebe es mit dem Sanierungsträger hinsichtlich der Schaffung der Gebäudeanschlüsse. Weber: „Da sind intensive Gespräche notwendig.“

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