Sport: Im Vierer die Schienen runter
Bob-Olympiasieger Kevin Kuske trainierte gestern Babelsbergs Nulldrei-Kicker
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Einige Regionalliga-Fußballer des SV Babelsberg 03 kamen gestern Nachmittag ganz schön ins Schnaufen, als Bob-Olympiasieger Kevin Kuske sie im Luftschiffhafen trainierte. Der 30-jährige Anschieber, der im Februar in Lake Placid im Viererbob des Oberhofers André Lange Vizeweltmeister geworden war und sich derzeit im Reha-Training befindet, ließ die Spieler in der Leichtathletikhalle laufen und zeigte ihnen Dehnungsübungen, die er in seiner Saisonvorbereitung bevorzugt. Dann ging es an die Lichtschranken, durch die die Bob-Anschieber um Bundestrainer Carsten Embach ansonsten mit Gewichten an langen Leinen rennen. Dies blieb den Nulldreiern bei ihren Steigerungsläufen erspart, und bei den Sprints, bei denen das Trainergespann Dietmar Demuth/Jens Härtel alle Zeiten akribisch festhielt, erwies sich Rainer Müller als der Schnellste. Das Kraftpaket unter Babelsbergs Kickern, das am Vormittag im Fitnesstraining an der Beinpresse 250 Kilo gestemmt hatte, lief die 30 Meter in 3,950 und die 60 Meter in 7,251 Sekunden. Fast genauso schnell waren Matthias Rudolph, Hassan Oumari und Bastian Zenk.
Keine Einzelleistungen, sondern Teamarbeit wie auf dem Fußballplatz war anschließend hinter der Halle gefragt, als Kuske die Nulldreier das Bob-Anschubgerät seiner Trainingsgruppe auf die Schienen stellen und dann anschieben ließ. Eine Übungseinheit, die den Kickern sichtlich Vergnügen machte. „Das ist doch eine schöne Abwechslung vom Alltag und bringt mal andere Trainingsreize. Wir haben durch den Spielausfall am kommenden Wochenende jetzt elf Tage Zeit, was willst du da nur auf dem Platz arbeiten“, meinte Dietmar Demuth. Der überhaupt auf Vielseitigkeit beim Training Wert legt, seine Spieler auch schon bei den Judoka des UJKC Potsdam Fallübungen probieren ließ und sie zu Kraftübungen bei Ex-Weltmeister Jörg Hoffmann ins Wasser der Luftschiffhafen- Schwimmhalle schickte.
Gestern rollten die Kicker im Vierer- Gerät mit großem Gejohle die Schienen runter. „Ich würde auch mal im richtigen Bob ’ne Bahn runterjagen“, meinte Bastian Zenk nach seiner Fahrt mit „Pilot“ Almedin Civa, Rico Eichstädt, Patrick Moritz und ihn auf der Bremserposition. Dass zum Abschluss vier Kicker kurz vorm Schienenende aus dem ungebremsten Gefährt sprangen, weil sich niemand fürs Stoppen zuständig fühlte, änderte nichts an Kuskes Meinung: „Es hat großen Spaß mit den Jungs gemacht.“ Michael Meyer
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