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ATLAS: Image

Guido Berg stört sich an der Haltung des Landes zur Palliation in Potsdam

Stand:

Die Förderung der Palliativmedizin zu verweigern, hat etwas Anrüchiges. Linderung, nicht Heilung, ist das Ziel der Palliation – doch Fördergelder geben für eine medizinische Behandlung von Menschen, die sowieso bald sterben werden? Ist das Geld nicht besser angelegt in High-Tech-Medizin, in Computer-Tomografen, in Helicopter-Landeplätze? Solche Denkansätze wären zutiefst inhuman, doch hier soll nicht unterstellt werden, dass die beim Land Brandenburg Verantwortlichen derart denken – derart abgründig. Allerdings sind Kosten-Nutzen-Kalkulationen heutzutage Selbstverständlichkeit. Nutzwert muß her und sei es nur als Image. Und High-Tech beispielsweise bringt Image. Man denke nur daran, welche Klimmzüge dieses Land machte, um eine Chipfabrik zu bekommen. Selbstverständlich ist heute aber auch das Wissen darüber, dass sich in einer Demokratie die Projekte derer durchsetzen, die eine starke Lobby haben. Doch wie stark ist die Lobby von Schwerstkranken ohne Heilungschancen? Offenbar nicht stark genug. Wie man es auch dreht und wendet, gerade einer Medizin zugunsten dieser Menschen die Förderung zu verwehren, wie beim Potsdamer Bergmann-Klinikum nun geschehen, bleibt anrüchig. Und Anrüchiges wiederum ist sehr schlecht fürs Image.

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