Landeshauptstadt: Imam weist Vorwürfe zurück Abdallah fordert Treffen mit CDU-Politiker Petke
Er sei „bestürzt“ über die Vermutung, in der Muslimischen Gemeinde Potsdam e.V.
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Er sei „bestürzt“ über die Vermutung, in der Muslimischen Gemeinde Potsdam e.V. würden Hasspredigten gehalten, teilte gestern der islamische Geistliche Kamal Abdallah mit. „Es sollte hier kein Wahlkampf einer Partei auf dem Rücken der Muslime ausgetragen werden“, erklärte Abdallah. Laut einem Medienbericht vom Dienstag hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Sven Petke geäußert, in der Moschee in der Leipziger Straße predige ein palästinensischer Imam „gegen den Westen, seine Lebensweise und Ungläubige“. Er habe sehr glaubwürdige Informationen, dass Abdallah ein Hassprediger sei. Abdallah dementierte dies: „Wichtig ist uns mitzuteilen, dass keine Hasspredigten in unserer Moschee gehalten werden und dass es keinen Kaplan gibt und auch nie geben wird.“ Er forderte ein Treffen mit Petke: „Es müssen offen alle Missverständnisse besprochen und bereinigt werden.“ Annette Flade, Ausländerseelsorgerin der Evangelischen Kirche im Kirchenkreis Potsdam, äußerte in einer Presseerklärung, sie sei „wütend, dass Politiker mit Vermutungen, Andeutungen und so genannten internen Informationen“ an die Öffentlichkeit gingen. Diese Art von Meinungsäußerung sei gefährlich. Sie erwarte, dass Petke und der CDU-Stadtverordnete Steeven Bretz sich mit der muslimischen Gemeinde zum Gespräch zusammen finden. „Es sollte jetzt wirklich gehandelt werden, damit wir in Potsdam nicht in die Hass- und Gewaltspirale eintreten.“ Eine muslimische Gemeinde, den Gebetsraum und das Freitagsgebet solle es in Potsdam weiter geben, sagte Flade. Am Mittwoch hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass Recherchen bei Polizei und Verfassungsschutz ergeben hätten, dass die Vorwürfe Petkes „in keinster Weise“ gerechtfertigt seien. SCH
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