ATLAS: Imbiss statt Rasen
Im Schlaatz geht es um die Wurst: Die Stadt will eine Imbiss-Bude an der Tram-Haltestelle Bisamkiez gegen den Willen der Schlaatzer räumen lassen. Grund für das rigide Vorgehen: Die Wohnungsunternehmen kritisieren „urinierende Imbiss-Kunden“.
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Im Schlaatz geht es um die Wurst: Die Stadt will eine Imbiss-Bude an der Tram-Haltestelle Bisamkiez gegen den Willen der Schlaatzer räumen lassen. Grund für das rigide Vorgehen: Die Wohnungsunternehmen kritisieren „urinierende Imbiss-Kunden“. Dass sich die Schlaatzer für eine Imbiss-Bude stark machen, mag nun anderswo in der Stadt belächelt werden – hat aber eine ganz und gar unkomische Ursache: Die Infrastruktur in den Neubaugebieten ist gemessen an der Zahl der Anwohner und im Vergleich zu anderen Stadtteilen äußerst dürftig. Wer schnell und preiswert etwas zu sich nehmen will, hat in der Stadtmitte die Auswahl, nicht aber am Schlaatz. Dabei ist der Standort an der Tram-Haltestelle sehr geeignet für ein Imbiss-Angebot. Bier wird dort im Übrigen auf Geheiß der Stadt nicht mehr verkauft. Probleme diesbezüglich stammen ohnehin vom nahen Supermarkt, der die Flasche Sternburg konkurrenzlos günstig anbietet. Es ist bedauerlich, dass die Stadt die Buden-Betreiber nicht als Chance sieht. Es handelt sich um Leute, die bereit sind, für ihren Unterhalt hart zu arbeiten. Und die ganz nebenbei einen Ort der Kommunikation bieten, der wichtig ist für das Wohngebiet. Wichtiger als ein Stück Rasen.
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