Landeshauptstadt: Immer mehr Schüler bevorzugen Privatschulen
Land genehmigt städtische Schulplanung – aber immer mehr Eltern schicken ihre Kinder auf freie Schulen
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Grünes Licht für das 160-Millionen-Euro-Schulpaket: Das Landesbildungsministerium hat den Schulentwicklungsplan der Landeshauptstadt Potsdam für die Jahre 2014-2020 genehmigt. Das teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Um mit den vorgesehenen Baumaßnahmen an den städtischen Schulen beginnen zu können, ist noch die Genehmigung des Wirtschaftsplanes des Kommunalen Immobilienservices (KIS) nötig, sagte die Bildungsbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU).
Der Schulentwicklungsplan war im April dieses Jahres von den Stadtverordneten beschlossen worden. Er sieht unter anderem den Neubau von sechs Schulen, die Erweiterung von zwei Schulen, dringende Sanierungen sowie den Bau von Sportanlagen vor. Insgesamt sollen dafür in den nächsten sechs Jahren 160 Millionen Euro investiert werden. Grund für die Bauprojekte sind die steigenden Schülerzahlen in Potsdam.
Der positive Trend gilt allerdings nur für die gesamte Schülerzahl – nicht für die staatlichen Schulen, wie aus den Daten hervorgeht, die die Stadt am gestrigen Mittwoch veröffentlicht hat: Zwar sind in diesem Schuljahr 1710 Erstklässler in Potsdam eingeschult worden – 75 mehr als im vorvergangenen Jahr. Bei den staatlichen Schulen aber blieben gleichzeitig 96 Plätze frei: Nur 1307 Schüler wurden an einer der städtischen Schulen eingeschult – die Schulplanung sieht 1403 Plätze vor. Die Eltern von 403 Schülern entschieden sich für eine freie Schule.
Die CDU hatte wegen dieser Diskrepanz zuletzt bereits eine Überarbeitung des Schulentwicklungsplans gefordert und die Notwendigkeit der 160-Millionen-Investitionen in die städtischen Schulen in Frage gestellt (PNN berichteten). Wie berichtet, soll das Schulpaket unter anderem mit weiteren Steuererhöhungen gegenfinanziert werden.
Für die kommenden Jahre geht die Landeshauptstadt nicht nur von einem Anstieg der Erstklässlerzahlen, sondern von einem Zuzug der Schulbevölkerung aller Altersjahrgänge aus. Die Prognose werde jährlich auf Basis der aktuellen Bevölkerungsprognose überprüft und angepasst. „Es ist wichtig, dass wir vor dem Beginn jeder Baumaßnahme den jeweils aktuellsten Stand der Schülerzahlen und die fortgeschriebenen Prognosewerte als Grundlage haben“, so die Bildungsbeigeordnete. jaha
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