Von Michael Meyer: Immer schneller
Potsdams Hindernisläuferin Antje Möldner schaffte mit neuem Deutschen Rekord bereits die WM-Norm
Stand:
Antje Möldner wird immer schneller. Beim 45. Internationalen Pfingstsportfest am Montag in Rehlingen steigerte die Läuferin des SC Potsdam über 3000 Meter Hindernis ihren eigenen deutschen Rekord auf 9:27,22 Minuten. Sie war damit rund zweieinhalb Sekunden schneller als im vergangenen Jahr, als sie im Olympia-Vorlauf von Peking 9:29,86 Minuten gelaufen war.
Wichtiger aber noch: Die Potsdamerin unterbot mit ihrer Europa-Jahresbestzeit bereits klar die Norm für die Weltmeisterschaften 2009 in Berlin (9:40 min), die sie nur einmal schaffen muss, und kann so in Ruhe für ihren Wettkampf im Olympiastadion planen. „Das WM-Ticket habe ich erst, wenn ich nominiert bin, aber ich bin natürlich zufrieden, die Norm geschafft zu haben. Das war in Rehlingen auch mein erklärtes Ziel“, sagte die 24-Jährige. „Dass ich allerdings im Alleingang die 9:27 schaffe, hatte ich vorab nicht gedacht.“ Die Belgierin Stephanie Decroock machte zwar anfangs Tempo, aber als sie nach 1000 Metern ausstieg, „bin ich nach vorn gegangen und mein eigenes Rennen gelaufen“, so Antje Möldner. Weder die Äthiopierinnen Itaa Korahubish Bedada (9:35,55 min) und Beriso Halima Hassan (9:35,89) noch die Kenianerinnen Lydia Jebet Rotich (9:38,67) und Milcah Cheywa (9:42,90), die in dieser Reihenfolge Zweite bis Fünfte wurden, konnten fortan mit ihr Schritt halten. „Ich habe mich zwar gewundert, dass mir niemand folgte, bin aber mein Tempo durchgelaufen und habe erst durch die Glocke für die letzte Runde gemerkt, dass ich schon 50 Meter vor den anderen lag.“
Möldners Coach Beate Conrad zeigte sich begeistert vom Pfingst-Auftritt ihrer Läuferin. „Antjes Zeit hat mich nach ihren Trainingsleistungen nicht überrascht. Aber wie sie über die Hindernisse ging – das ist ihre Disziplin“, schwärmte die Übungsleiterin, die bei ihrem Schützling in diesem Jahr ein „unwahrscheinliches Selbstbewusstsein“ registriert, „mit dem sie im Rennen das umsetzt, was sie im Training drauf hat.“ Beate Conrad ist sich deshalb sicher: „Die 9:27 Minuten sind noch nicht Antjes letztes Wort.“
Ehe sie wahrscheinlich bei den Team-EM Mitte Juni im portugiesischen Leiria erneut die 3000 Meter Hindernis angeht, wird Antje Möldner beim Internationalen Sportfest am kommenden Freitag in Baunatal bei Kassel ihre einstige Spezialstrecke 1500 Meter absolvieren. „Für die Hindernisläufe muss man auch über 1500 Meter stark sein“, meint Beate Conrad. In Baunatal wird auch Klubkameradin Claudia Hoffmann antreten, die dort über 800 Meter die WM-Norm (2:00 Minuten) schaffen will. Am Pfingstmontag in Rehlingen hatte Hoffmann diese Zeit als Zehnte in 2:06,24 Minuten deutlich verfehlt.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: